Kirchenkreis beschließt Umbau des Internats

Im geplanten Haus der Kirche werden die Verwaltung und das Diakonische Werk untergebracht.

Burscheid. Am Ende war das Begrüßungslied doch Programm: „Vertraut den neuen Wegen“, stimmten die 81 Synodalen aus den 13 Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises am Samstag im Gemeindezentrum in Leichlingen an.

Danach debattierten sie knapp zweieinhalb Stunden über die Zukunft des leer stehenden Internats auf dem Schulberg. Bei der Abstimmung waren die Mehrheitsverhältnisse dann klar: Mit nur zwei Gegenstimmen und acht Enthaltungen votierte die Synode für den Umbau des Internats.

Für knapp vier Millionen Euro wird sich das seit bald 18 Jahren nicht mehr genutzte Gebäude zu einem Haus der Kirche wandeln. Etwa 40 Prozent der Gebäudesubstanz werden abgerissen, der Rest bis auf den Rohbau zurückgebaut und komplett entkernt. Dann soll auf sechs Etagen ein modernes Verwaltungs- und Tagungshaus mit Büros, Konferenzraum, Cafeteria, einer Wohnung und Parkplätzen entstehen.

Es wird der Verwaltung und einzelnen Referaten des Kirchenkreises sowie dem Diakonischen Werk eine neue Heimat bieten. Der Kirchenkreis bleibt aber unter anderem mit der psychologischen Beratungsstelle, der Suchthilfe und der der Schuldnerberatung in Leverkusen präsent.

Der Kreissynodalvorstand hatte aus der Vertagung des Themas bei der Herbstsynode gelernt und die Sondersynode sorgfältig vorbereitet. „Wir hatten die Situation falsch eingeschätzt und geglaubt, die Synode werde bei unserem Vorschlag vor Begeisterung auf die Stühle steigen“, gab Peter Berger, Vorsitzender des Finanzausschusses, zu.

Diesmal stand die reine Überzeugungskraft der Sachargumente im Vordergrund. So kann der Kirchenkreis 1,3 Millionen Euro eines landeskirchlichen Sondervermögens für den Umbau nutzen, die sonst von der Landeskirche anderweitig eingesetzt würden.

Außerdem steht wegen der energetischen Sanierung des Internats ein Förderkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit extrem günstiger Verzinsung in Aussicht. Und schließlich befindet sich das Grundstück schon im Kirchenbesitz. Es müsste für einen Neubau an anderer Stelle erst teuer erworben werden.

„Eine solche Chance, ein Gebäude passgenau zu gestalten, hat eine Synode nur einmal in einem Menschenleben“, warb Superintendent Gert-René Loerken zu Beginn der Sitzung für das Projekt. Er lobte das große Entgegenkommen von Stadt und Kreisbauamt, wodurch eine Bebauungsplanänderung vermieden werden konnte. „Es gab so gut wie keine Auflagen.“ Die Baugenehmigung ist schon erteilt worden. Bis 2013/2014 soll alles fertig sein.

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