Immer am Rheinufer entlang

Köln vom Fahrrad zu entdecken ist besonders reizvoll. Beim Ausflug geht es vom Norden der Stadt in den Süden.

Köln. Es ist der Klassiker unter den Radtouren: Ein Rundweg immer entlang des Rheins führt die Radler vom Dom linksrheinisch zunächst bis nach Riehl und Niehl und über die Mülheimer Brücke dann ins Rechtsrheinische. Von dort geht es über den Rheinpark und den Tanzbrunnen am Deutzer Hafen entlang bis nach Poll und zur Groov nach Zündorf. Mit der Fähre gelangt man nach Weiß und von dort nach Rodenkirchen und zum Rheinauhafen.

Die Tour hat viel zu bieten und ist sportlich gut zu bewältigen. Der stete Blick auf den großen Strom, berühmte Bauwerke wie den Dom oder die Kranhäuser und nicht zuletzt jede Menge Natur mitten in der Großstadt.

Los geht’s am Hauptbahnhof. Von dort führt der Weg am Rhein entlang zur Mülheimer Brücke. Auf halbem Weg liegt die Bastei. Der Rundbau wurde 1924 vom Architekten Wilhelm Riphahn im expressionistischen Stil errichtet und wird als Ort für Veranstaltungen genutzt. Weiter im Norden kommt man am schönen Schwimmbad Rhein-Sommergarten vorbei. Der Biergarten war einst Teil des ältesten Kölner Freibades, das heute nicht mehr existiert. Spektakulär ist der Blick von der Mülheimer Brücke auf das Stadtpanorama.

Von der Brücke geht es rechtsrheinisch wieder in den Süden. Über einen schön ausgebauten Radweg passiert man zunächst den Mülheimer Hafen und gelangt von dort zum Rheinpark. Unterwegs können sich die Ausflügler in der Claudius Therme entspannen. Von dort startet auch die Rhein-Seilbahn. Der Rheinpark selbst, der 1957 zur Bundesgartenschau angelegt wurde, bietet schöne Natur und für die kleinen Radler einen spannenden Spielplatz.

Direkt an den Rheinpark grenzt der Tanzbrunnen, der in der warmen Jahreszeit mit seinen Open-Air-Veranstaltungen viele Zuschauer anzieht. Für eine erste Pause nach knapp einem Drittel der Strecke bietet sich der Biergarten des Hyatt-Hotels an, der einen schönen Blick auf die Altstadt und den Dom ermöglicht (täglich ab 12 Uhr). Empfehlenswert ist auch ein Besuch der neuen Freitreppe am Rhein. Im Bereich der Baustelle muss im Bereich der Deutzer Freiheit noch bis zum Jahresende ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden.

Um zu dem Radweg an den Poller Wiesen zu gelangen, wo beim Weltjugendtag der Papst vom Schiff aus zu den Gläubigen gesprochen hat, muss die Drehbrücke im Deutzer Hafen passiert werden. Sie wurde 1904 gebaut und wird von Laternen im Jugendstil flankiert. Mittels ihrer Hydraulik kann sie für große Schiffen den Weg ins Hafenbecken freimachen. Reichlich Grün gibt es bei der Fahrt an Poll vorbei durch die Westhovener Aue, die schließlich an Porz und dem Zündorfer Wehrturm vorbei in die Groov führt.

Das Ausflugsziel auf einer Halbinsel bietet sich zum Rasten an. Auch ein kleiner Strand steht dort für die Pause zur Verfügung. Der Name kommt von gallischen Wort Grava was so viel wie Sand- oder Kiesbank bedeutet. Viele Lokale bieten an der Groov gutbürgerliche Küche — so etwa das Landhaus Zündorf (täglich ab 12 Uhr). Wer vorab Durst bekommt, dem ist das Alt Poller Wirtshaus empfohlen, das mit einem schattigen Biergarten auf Höhe Poll nur wenige Minuten vom Rheinufer entfernt liegt (Poller Hauptstraße 28, Di-Fr ab 15 Uhr, Sa ab 12 und und So ab 10 Uhr).

Immer am Rheinufer entlang
Foto: Stephan Eppinger

Mit der Fahrradfähre Krokolino geht es wieder auf die linksrheinische Seite, wo der Radweg von Weiß durch einen schattigen Wald nach Rodenkirchen führt. Immer wieder laden an der Rodenkirchener Riviera kleine Sandstrände zum Sonnetanken und Entspannen am Rhein ein. Interessant sind auch einige Villen im Bauhaus-Stil direkt am Ufer.

In Rodenkirchen selbst ist zum Beispiel eine Kaffeepause im rot-weiß lackierten Bootshaus Alte Liebe empfehlenswert, aber auch die zahlreichen Terrassen der Restaurants wie das Brauhaus Quetsch oder das Treppchen bieten eine Stärkung zum Nachmittag an.

Nach Rodenkirchen wird der befahrbare Uferbereich zur breiten Promenade. Zu den architektonischen Höhepunkten zählt die Passage am neuen Stadtquartier Rheinauhafen mit seinen drei Kranhäusern und den umgebauten Speichergebäuden. Wer das Viertel direkt am Ufer entlang passiert, fühlt sich fast schon wie an der Nordsee. Direkt zu Beginn im Süden steht die Bratwurstbude aus dem Kölner Tatort. Zum Abschluss der fährt man am Schokoladen- und Olympia-Museum vorbei, bevor es an der Altstadt entlang zurück zum Hauptbahnhof geht.

SERVICE

Strecke: Die Tour ist etwa 35 Kilometer lang, aber leicht zu bewältigen, da es immer eben am Rhein entlang geht. Man sollte inklusive Pausen mindestens drei bis vier Stunden einplanen. Am Wochenende wird es im Rheinpark, in der Groov, in Rodenkirchen und am Rheinauhafen ziemlich voll.

Fähre Die Fahrradfähre an der Groov kostet mit dem Rad zwei Euro. Sie fährt täglich zwischen 11 und 20 Uhr (am Wochenende ab 10 Uhr) etwa alle 20 Minuten.

Erweiterungen Von Mülheim aus kann man im Norden den Schlosspark Stammheim ansteuern (Dauer: 15 Minuten). Nach der Fährüberfahrt bietet sich ein Ausflug nach Weiß an. In Höhe Heinrich-Lübke-Ufer ist der Weg zu einem der preußischen Forts nicht weit.

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