Kreis soll noch einmal 500 Flüchtlinge aufnehmen

Weitere Erstaufnahmeeinrichtungen müssen entstehen — wahrscheinlich auch in Burscheid. Der Kreis hat die Frist hinausgeschoben.

Rhein.-Berg. Kreis. Den ersten 500 Flüchtlingen im Kreisgebiet sollen zur Erstaufnahme weitere 500 folgen. Eine entsprechende Verfügung der Bezirksregierung hat die Kreisverwaltung am Dienstagabend erhalten. Die Plätze sollten demnach schon ab Montag zur Verfügung stehen. Aber so schnell wird es jetzt doch nicht gehen.

„Wir haben der Bezirksregierung mitgeteilt, dass wir uns dazu erst ab dem 23. Oktober in der Lage sehen. Und das gilt dann auch nicht gleich für alle 500 Plätze“, sagt Kreissprecher Alexander Schiele. Man sei wieder im intensiven Austausch mit den Kommunen. „Wir arbeiten da Hand in Hand. Anweisungen wird es nicht geben, sondern wir fragen alle, wo noch etwas möglich ist.“

Die Erstaufnahmeeinrichtungen werden im Auftrag des Landes geschaffen, weil dessen Kapazitäten erschöpft sind. Angefangen hatte es im Juli in Bergisch Gladbach. In der Folge entstanden zwei weitere Erstunterkünfte in Rösrath und je eine in Overath, Wermelskirchen, Leichlingen und Burscheid (Höhestraße 40). Insgesamt gibt es so derzeit kreisweit über 600 Plätze für die meist auf zwei bis acht Wochen beschränkte Erstaufnahme von Flüchtlingen.

Für den angekündigten zweiten Schwung werden die bisherigen Einrichtungen nicht ausreichen, auch wenn der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der die Unterkünfte in Overath und Burscheid betreibt, schon angekündigt hat, in Overath auf 90 Plätze aufstocken zu wollen. Eine Entscheidung, in welchen Kommunen weitere Unterkünfte entstehen, ist noch nicht gefallen. Aber im Burscheider Rathaus stellt man sich darauf ein, erneut betroffen zu sein: „Wir versuchen uns für diesen Fall vorzubereiten“, sagt Amtsleiter Dirk Runge. Welches Gebäude für diesen Fall der Fälle in Betracht kommt, sei aber noch offen.

Sollte Burscheid weitere Erstaufnahmekapazitäten bereitstellen, wäre der ASB bereit, die Einrichtung wieder zu übernehmen. „Aber in anderen Gemeinden machen wir das nicht“, kündigt Geschäftsführerin Anne Paweldyk an. Das sei personell nicht zu leisten. Inzwischen seien die über das Feuerschutzhilfegesetz mobilisierten ehrenamtlichen Kräfte des Katastrophenschutzes in Burscheid zwar weitgehend durch hauptamtliche Mitarbeiter ersetzt, aber die sind noch aus dem Bestand. „Die ersten neu Eingestellten kommen ab Mitte nächster Woche.“

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