David Posor: Ein Schmuse-Sänger mit Vorliebe für Herzschmerz

David Posor über Linus’ Talentprobe, das Songschreiben und sein Album, das 2012 erscheint.

Burscheid. „Ich hatte echt Bock zu gewinnen“, sagt David Posor (23) zwei Tage nach seinem zweiten Platz bei Linus’ Talentprobe in Köln. „Man steht da und die Leute rasten aus, da will man natürlich mehr“, lässt er den Auftritt auf der Bühne im Tanzbrunnen Revue passieren.

Er hat das rockige „Dance with somebody“ von Mando Diao und das ruhige „Can you feel the love tonight“ von Elton John gesungen. Tatsächlich war die Entscheidung über ersten und zweiten Platz sehr knapp. Trotz der Enttäuschung hat Posor mit seinen Burscheider Unterstützern — Freunde, Familie, Arbeitskollegen — nach dem Auftritt in seinem Partykeller in Benninghausen gefeiert.

Der Burscheider kann aber nicht nur Lieder covern, sondern schreibt schon seit Jahren eigene Songs, die im Internet hunderttausende Male angeklickt wurden. Geld hat er damit bisher aber noch nicht verdient. Deshalb ist es schade um die Siegprämie vom Samstag „Ich habe nichts verloren, aber mit den 3000 Euro hätte ich mein Studium finanzieren und meine Eltern entlasten können.“

Wenn der 23-Jährige nicht gerade für die zweite Mannschaft des BV Burscheid spielt, studiert er nämlich am „International College“ in Bergisch Gladbach Mediendesign, ein Volontariat beim Burscheider Wochenblatt hat er bereits absolviert. „Der Medienbereich ist mein Plan B, ich bin ja realistisch. Aber natürlich wäre es mein Traum, mit meiner Musik noch bekannter zu werden und Geld damit zu verdienen“, sagt Posor über seine Zukunft.

Und Posor tut etwas dafür: Zurzeit arbeitet er an seinem ersten eigenen Album, das er in einem Studio in Leverkusen aufnimmt. Im kommenden Jahr soll es erscheinen. „Bis jetzt war meine Bühne ja nur das Internet.“ Der 23-Jährige macht vor allem Liebeslieder. „Mir fällt es leicht, Herzschmerz zu schreiben. Ich bin so der Typ Schmuse-Sänger“, sagt er über seine Lieder. „Ich mache Musik für Mädchen.“

In seinen Texten erzählt er Geschichten über die Liebe auf „seine ganz persönliche Art“. Sein Vorbild ist Herbert Grönemeyer. „Ziemlich ironisch, dass der Sieger bei der Talentprobe ausgerechnet ,Flugzeuge in meinem Bauch’ gesungen hat“, sagt Posor nicht verbitter. „Ich habe gerade ein ausgefülltes Leben, das kann erstmal so bleiben.“

Zu sehen gibt es Posor vielleicht schon bald. „Es gibt konkrete Anfragen aus Burscheid.“ Dann möchte er gemeinsam mit der Burscheiderin Alxandra Walendy auftreten. Sie ist bei der Talentprobe Dritte geworden. „Das ist eine Sensation für die Stadt.“

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