Die Geschichte des Bergischen

Der erste Band liegt jetzt vor. Er reicht vom Mittelalter bis zum Ende des Herzogtums.

Die Geschichte des Bergischen
Foto: Daniela Tobias

Bergisches Land. Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk hat sich der Bergische Geschichtsverein im 151. Jahr seines Bestehens jetzt machen können: Auf Schloss Burg wurde der erste Band der Geschichte des Bergischen Landes vorgestellt.

„Ein historisches Gesamtpaket mit Gewicht“, wie Georg Mölich vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte feststellte, als er das 2,8 Kilogramm schwere Buch zum ersten Mal in der Hand hielt. In das ehrgeizige Projekt sind neben Eigenmitteln der 14 Abteilungen des Bergischen Geschichtsvereins auch erhebliche Fördermittel des Landschaftsverbandes geflossen.

Stefan Gorißen, Mitglied der wissenschaftlichen Kommission des Vereins und selbst als Historiker an der Uni Bielefeld tätig, beschreibt die Leitfrage der umfangreichen Publikation als Suche nach Konturen und Kern des Bergischen. „Die letzte bergische Geschichte, die 1958 geschrieben wurde, hinterfragte diesen Begriff überhaupt nicht.“

15 Autoren haben sich nun auf Spurensuche begeben nach dem, was diese Kulturlandschaft bis zum Ende des Herzogtums Berg im Jahre 1806 ausmachte und prägte. Von der Klosterlandschaft bis zur Gewerbegeschichte reichen die Themen, während einzelne Beiträge sich zum Beispiel mit Engelbert von Berg oder den Bergischen Sprachräumen befassen.

„Wir haben neben der wissenschaftlich fundierten Analyse vor allem Wert auf eine anschauliche Darstellung gelegt, die den heutigen Lesegewohnheiten entspricht“, so Gorißen. Für Birgit Siekmann, freiberufliche Historikerin aus Solingen-Burg, lag die Herausforderung dabei weniger im Formulieren als in der Beschränkung. „Das Kniffeligste für mich war tatsächlich, mein Thema auf das spezifisch Bergische herunterzubrechen, ohne dabei das Gesamtbild zu verzerren.“

Ihr Beitrag zur evangelischen Kirchengeschichte wird erst im zweiten Band erscheinen, der sich mit dem 19. und 20. Jahrhundert befasst. Bis dahin haben die Leser Gelegenheit, auf über 700 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen in die wechselvolle Historie des Bergischen vom Mittelalter bis zum Ende des Herzogtums einzutauchen.

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