Die Hoffnung auf Lärmschutz wächst

Die Bezirksregierung kündigt umfangreiche Lärmberechnungen an. Über 200 Anträge werden geprüft.

Burscheid. Seit dem Erfolg der Bürgerinitiative „Lärmschutz für Dürscheid“ vor dem Verwaltungsgericht Köln im Februar hat sich das Blatt in Sachen Lärmschutz gewendet. Inzwischen sind mehrere Zwischenbescheide der Bezirksregierung Köln verschickt worden, in denen den betroffenen Anwohnern umfassende Berechnungen zur Lärmbelastung in Aussicht gestellt werden.

Das Gericht hatte den Ablehnungsbescheid der Bezirksregierung als nicht tragfähig einstuft. Demnach sind die Burscheider Anträge auf nachträglichen Lärmschutz doch noch innerhalb der 30-jährigen Antragsfrist erfolgt.

Die schon verschickten Ablehnungsbescheide der Behörde für Dürscheid und weitere Ortschaften mussten wieder aufgehoben werden. „Nachdem jetzt die formale Prüfung vom Tisch ist, befinden wir uns im Stadium der Sachprüfung“, sagt Erhard Höppner, Sprecher der Dürscheider Initiative.

Konkret heißt das: Für jedes einzelne Haus, dessen Besitzer einen berechtigten Antrag gestellt hat, müssen eigene Berechnungen erstellt werden. Sie orientieren sich an Parametern, die zuvor vor Ort ermittelt werden. So spielt beispielsweise eine Rolle, ob ein Haus im Lärmschatten eines anderen liegt.

Laut Höppner sind allein in Dürscheid 110 Anträge gestellt worden, dazu noch einmal gut 80 in Repinghofen und Heddinghofen. Weitere Anträge stammen aus Kotten (gut 20), vom Niklaus-Ehlen-Weg, von der Lambertsmühle und der Gerstenmühle.

Wie lange diese Berechnungen dauern werden, kann derzeit noch niemand abschätzen. Höppner rechnet allerdings für Dürscheid mit Ergebnissen im Jahresverlauf. Und er ist auch sicher, „dass daraus Ansprüche auf Lärmschutz abgeleitet werden können“.

Auch diese Ansprüche werden aber individuell bestehen. Zu den aktiven Maßnahmen zählen Lärmschutzwälle oder -wände und der Einbau des sogenannten Flüsterasphalts. Passive Maßnahmen wie Lärmschutzfenster kommen vor allem für Einzelobjekte in Betracht. „Das könnte beispielsweise bei der Gerstenmühle der Fall sein, während das bei der Lambertsmühle schon anders aussieht, weil dahinter noch die Ortschaften Repinghofen und Heddinghofen liegen“, sagt Höppner.

In Kotten treibt Sprecherin Heidi Neumann derweil eine andere Sorge um: „Wenn wir Pech haben, scheitert die Errichtung einer Lärmschutzwand daran, dass leider viele Nachbarn sich nicht beteiligt haben.“

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