Dom-Skulpturen zum Anbeißen

Ab Freitag zeigt das Schokomuseum Kunstwerke des Doms in Schokolade. Sankt Martin ist auch dabei.

Köln. Normalerweise erkennen die Besucher die zahlreichen Skulpturen am Dom nur aus der Ferne. Denn wirklich nahe kommen den Wasserspeiern, Heiligen & Co. oft nur die Steinmetze. Ganz aus der Nähe zu sehen, gibt es jetzt 31 Figuren im Schokoladenmuseum — allerdings sind diese nicht in Stein gehauen, sondern in Schokolade gegossen.

„Der Ursprung der Idee war das Abschiedsgeschenk für den früheren Dompropst Bernard Henrichs. Er bekam damals den Sankt Martin in Schokolade überreicht“, erklärt Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. Ein Jahr hat es gedauert, bis Maître Chocolatier Josef Amel die Schokoskulpturen für die Ausstellung hergestellt hatte. Die Vorlagen dazu bekam er direkt von der Dombauhütte.

„Das Ganze war sehr anspruchsvoll, weil die Figuren viele Details haben, die man genau abbilden muss“, sagt Amel. Geholfen hat schließlich eine Silikonmasse, mit der die Formen von den Vorlagen abgenommen werden konnten. Eingelegt eine Stützform aus Gips konnte in sie die Schokolade gegossen werden.

„Das Problem war nur, dass Silikon isoliert und es so mehr als 24 Stunden gedauert hat, bis die Skulpturen komplett erkaltet waren“, berichtet der Experte. Um die Kunstwerke perfekt zu machen, sprühte Amel sie nach dem Freilegen von der Form noch im Airbrush-Verfahren mit einer Schokoflüssigkeit ein.

Zu sehen sind Figuren aus dem Mittelalter genauso wie Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert und den 60er Jahren, darunter auch ein früherer Betriebsratsvorsitzender der als Wasserspeier am Dom verewigt wurde. „Damit wollen wir auch die Qualität der Arbeit der Steinmetzte zeigen, die in Köln eine lange Tradition hat“, sagt Schock-Werner.

Die schwerste Figur ist die hl. Katharina mit 41 Kilo. Sankt Martin bringt es immer noch auf stolze 15 Kilo. Zu sehen gibt es außerdem ein Wildschwein, einen Dudelsackspieler und einen Reichsapfel von Kaiser Heinrich II.

Essen kann man die Schokolade der Skuplturen übrigens nicht. „Wir haben insgesamt mehr als 200 Kilo Material verarbeitet und haben dafür Schokolade, die abgelaufen war, oder Reste aus der Produktion verwendet“, sagt Museumschefin Maria Mrachacz.

Nach dem Ende der Schau am 15. Februar werden die Skulpturen an den Meistbietenden verkauft. Die Auktion läuft bereits im Internet. Der gesamte Erlös geht an die Dombauhütte.

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