Elfen erwischen rabenschwarzen Tag

Trainerin kritisiert fehlende Einstellung ihrer Spielerinnen.

Leverkusen. Die Leverkusener Handball-Elfen haben am Mittwoch einen Tag zum Vergessen erwischt, gegen die HSG Blomberg-Lippe stand am Ende ein 20:30 (10:16) auf der Anzeigetafel der Smidt-Arena. Und weil Renate Wolf eine Anhängerin klarer Worte ist, sprach sie schonungslos aus, was Sache ist: „Ich schäme mich für die Leistung meiner Mannschaft und bitte die Zuschauer um Entschuldigung“, sagte die Chefin unverblümt.

Eine optimale Einstellung bescheinigte sie nur der unermüdlich rackernden Anna Seidel und Torhüterin Valentyna Salamakha, die ein größeres Debakel verhinderte. Bezeichnend für die Moral und die Leistung der 28-Jährigen, die von ihrer Abwehr weitgehend im Stich gelassen wurde, war die 58. Spielminute, als sie beim Stand von 19:30 dreimal innerhalb weniger Sekunden gegen eine frei vor zum Wurf kommende Blomberger Angreiferin rettete.

Blombergs Trainer Andre Fuhr registrierte das Ergebnis mit Stolz, es sei schließlich der erste Blomberger Sieg in Leverkusen. Allerdings gestand Fuhr auch ein, dass der Gegner „nicht so richtig da gewesen“ war und es seiner Mannschaft dadurch leicht gemacht habe. Der Knackpunkt im Spiel der Elfen war die Abwehr, die, so Wolf, „vollkommen körperlos“ agierte und den Blomberger Rückraum mit Laura Magelinskas und Nationalspielerin Xenia Smits nie in den Griff bekam. Zudem eröffnete das schwache Abschlussverhalten der Elfen den Gästen reichlich Chancen zum Tempogegenstoß - bei den Elfen hingegen war auch eben dieses Gegenstoßverhalten unterdurchschnittlich.

Was Wolf aber am meisten wurmte, war die fehlende Einstellung. „Ich hatte das Gefühl, einige saßen noch zu Hause auf der Couch.“ Schon in den ersten zehn Minuten hatte die Chefin Böses geahnt: „Da haben wir Blomberg durch Leichtsinn und technische Fehler sechs Gegenstöße ermöglicht, von denen sie drei zu Toren genutzt haben, und auf einmal stand es eben schon früh 2:3.“

Noch einmal schaffte Jennifer Rode mit ihrem Treffer zum 3:3 den Ausgleich, danach hatten die Elfen ihr Pulver weitgehend verschossen. Über 7:3 und 14:9 ging Blomberg bereits mit einer komfortablen Sechs-Tore-Führung in die Kabine, und nach dem Wiederanpfiff war für die Elfen nichts mehr zu holen. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand sogar zwölf Tore (17:29, 18:30), und nur Salamakha verhinderte Schlimmeres.

Nächsten Mittwoch geht es für die Elfen in der Bundesliga bei den Trierer Miezen weiter, danach steht am 8. Februar in der Smidt-Arena das EHF-Cup-Hinspiel gegen den Buxtehuder SV auf dem Programm. step

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