Experten warnen vor Firmen-Exodus

Nach Bastei und anderen Firmen hat nun auch Tower Automotive Bergisch Gladbach verlassen.

Rhein.-Berg. Kreis. Der Kreisstadt kehren immer mehr Unternehmen den Rücken. Und die Bergischer Gladbacher Unternehmer-Initiative ILA-GL glaubt, dass dieses Szenario noch weiter anhalten könnte.

Jüngstes Beispiel für ein Unternehmen, das die Stadt verloren hat: Der Automobilzulieferer Tower Automotive ist mit 140 Mitarbeitern von seiner Europazentrale nach Rath-Heumar gezogen. Den Standort in Bergisch Gladbach hat das Unternehmen aufgegeben. Hauptgrund für den erneuten Abzug einer Firma: die schlechte Verkehrsanbindung.

Die Liste der teils renommierten Unternehmen, die nicht mehr in Bergisch Gladbach residieren, wird damit immer länger: Zuvor hatten bereits unter anderem Köttgen, Fröhling, Draco, Bastei Lübbe, Offermann und Poensgen ihren Abschied angekündigt. Und es könnten noch einige mehr werden, glaubt die Unternehmerinitiative ILA-GL: „Für einige Unternehmen waren keine passenden Flächen oder Gebäude in der Kreisstadt zu finden. Aber für alle war letztlich die Infrastruktur ein nicht zu lösendes Problem“, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung der Initiative, die nicht nur Bedauern für diese Entscheidungen hat, sondern auch Verständnis äußert:

„Ob Lieferanten zum Firmensitz nach Bergisch Gladbach kommen oder die Vertriebsmitarbeiter zu Kunden fahren — dafür muss immer mehr Zeit investiert werden. Wenn dieser Aufwand ein wirtschaftlich nicht mehr zu vertretendes Maß überschreitet, muss ein Unternehmen die Konsequenz ziehen.“

Die Unternehmer-Initiative mahnt an, dass es nicht nur darum gehe, einen Autobahnzubringer zu realisieren. „Die gesamte Stadt muss Lösungen für die Verkehrssituation finden. Ansonsten wird sich dieses Szenario leider wiederholen.

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