Gesamtschule beschlossen

Politik einstimmig für Kirchenlösung, aber Leverkusen kann andocken.

Burscheid. Der stellvertretende Schulausschuss-Vorsitzende Ulrich Conrads (FDP) dankte der Landeskirche schon, als der Beschluss noch gar nicht getroffen war. Und um 19 Uhr lag bereits die fertige Pressemitteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Gesamtschulgründung in Burscheid ab dem nächsten Schuljahr vor.

Eine Überraschung war das einstimmige Votum des Ausschusses für die kirchliche Variante am Donnerstagabend nicht mehr. Dafür lagen die Vorteile dieser sogenannten „Hebammenlösung“ zu sehr auf der Hand.

Hebammenlösung deshalb, weil die Landeskirche als Trägerin der Gesamtschule Geburtshilfe für die neue Schulform leistet, sich dann aber, wenn alle Jahrgänge eingelaufen sind, 2023 aus der Trägerschaft zurückziehen kann. In der Pressemitteilung steht sogar deutlicher: „Die Trägerschaft der Evangelischen Gesamtschule soll zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 vollständig auf die Stadt Burscheid übergehen.“

Die Verbundschullösung mit Leverkusen ist zwar damit vom Tisch, aber Leverkusen nicht zwangsläufig außen vor. „Wir würden begrüßen, wenn sich Leverkusen integrieren ließe“, sagte Bürgermeister Stefan Caplan. Schon heute wird es in Leverkusen ein erstes Gespräch mit Oberkirchenrat Klaus Eberl geben.

So viele und berechtigte Danksagungen wie an diesem Abend waren in einem Ausschuss schon lange nicht mehr zu hören. Bürgermeister Caplan dankte seinen Mitarbeitern Dirk Runge und Marc Baack sowie der Kirche, die wiederum der Verwaltung und die Politik allen beiden.

Die Haupt- und Realschule werden zum nächsten Schuljahr keine Schüler mehr aufnehmen, sondern nach oben auslaufen. Der formelle Beschluss zum Hauptschul-Aus wird getroffen, wenn der Vertrag zur Gesamtschule vorliegt.

Eberl glaubt, dass auch Realschulen keine große Zukunft mehr haben. „Es wird auf das Zweiermodell mit Gesamtschule und Gymnasium hinauslaufen.“ Die Gesamtschule sei „eine große Chance für die Entwicklung dieser Stadt“, sagte er mit Blick auf die derzeit noch rund tausend auspendelnden Schüler.

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