Im Zeichen der Irritation

Rolf Menzel will weg. Daran besteht seit dieser Woche kein Zweifel mehr. Noch nicht einmal drei Monate nach seinem Bekenntnis zum Landratsamt („Das möchte ich auch bleiben“) wird er wieder für einen Geschäftsführerposten gehandelt — und diesmal scheint Menzels Abgang so gut wie sicher.

Nun sind berufliche Veränderungen auch für einen Wahlbeamten nichts Verwerfliches. Aber die zeitliche Nähe zur ersten Postendiskussion um Menzel rückt dessen anschließende Beteuerungen doch in ein anderes Licht. „Ich werde nicht nach Köln wechseln, aber ich bin weiter offen für einen neuen Job“, eine solche Äußerung wäre natürlich im Februar undenkbar gewesen. Aber etwas mehr Zurückhaltung hätte seiner Glaubwürdigkeit im Rückblick gutgetan.

Stattdessen hat er offenbar selbst Parteifreunde im Glauben gelassen, es weiter ernst mit Rhein-Berg zu meinen, und sie damit jetzt spürbar vergrätzt. Welche Gründe ihn auch immer bewogen haben mögen, dem Kreis den Rücken zu kehren, seine augenscheinlich letzten Monaten im Amt werden im Zeichen dieser Irritation stehen — und zwar in größerem Maße, als es nach seinem unstrittig verdienstvollen siebenjährigen Wirken an der Spitze des Kreises angemessen wäre.

ekkehard.rueger@ westdeutsche-zeitung.de

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