Karneval: Köln feiert die große Party

Ob in den Sälen, auf dem Neumarkt oder auf den Straßen - die Jecken geben noch einmal Vollgas.

Köln. Am Karnevalswochenende wird in den Sälen der Stadt noch einmal mächtig gefeiert. Doch auch auf den Straßen gehen die Freiluft-Partys und Umzüge weiter:

Zum dritten Mal ist die Kölner Narrenzunft mit ihrem Ball „Keine Nacht Zuhause“ am Freitagabend zu Gast in der Wolkenburg. Mit 1800 Gästen kommen so viele Jecken wie noch nie in das ehemalige Klostergebäude. Zu den Highlights der langen Nacht gehören Hanak, die dem Publikum gleich zum Anfang mächtig einheizen. „Nach Brings und unserem ‚Haifischzahn‘ ist die Toleranz für junge Bands deutlich gewachsen. Auch ältere Leute akzeptieren frische Töne und machen voll mit“, freut sich Frontmann Micha Hirsch über eine tolle Session.

Den Karnevalssamstag eröffnen traditionell die Roten Funken mit ihrem Biwak auf dem Neumarkt. Punkt 10.30 Uhr marschiert dort Kölns ältestes Traditionskorps mit 200 Mann auf, angeführt Präsident Heinz-Günther Hunold und der chinesischen Karnevalsprinzessin Kun Guo in Begleitung von Oberbürgermeister Jürgen Roters und Alt-OB Fritz Schramma. Bei ihrer Rede beweist die Narrenherrscherin aus Fernost, dass sie nicht nur Deutsch beherrscht, sondern auch ein großes Herz für den kölschen Fasteleer besitzt.

Ihren letzten Auftritt für die Roten Funken hat Marie, Martina Pourrier, die sich von den Jecken auf dem gut gefüllten Neumarkt bei den 7000 Jecken mit einem Tanz verabschiedet. Geehrt wird beim Biwak die Nachwuchsband Kasalla, die mit ihrem Hit „Pirate“ die Auszeichnung „Et beste Kölsche Leed“ entgegennehmen können. Dabei zeigt sich Präsident der Roten Funken so begeistert, dass mit Kasalla-Fahne in der Hand die Musiker unterstützt.

Auch am Samstagabend wird in den Sälen getanzt und geschunkelt: So bei der gemeinsamen Kostümsitzung der Stromlosen Ader und der KG Blau-Rot im Kongress-Saal, wo beide Gesellschaft paritätisch mit je fünf Mitgliedern und zwei Präsidenten im „Zwölferrat“ vertreten sind. Fritz Pilgram und Frank Klever lösen sich dabei nach jedem Auftritt als Präsident und Page ab.

Seit 40 Jahren feiern die Fidelen Kölner traditionell ihre Samstagssitzung am Karnevalswochenende im Pullman, das in den Anfangszeiten noch das Interconti war. Für gute Stimmung sorgen bei den 950 Gästen unter anderem die Domstürmer, die Rheinveilchen und Willibert Pauels.

Groß gefeiert wird ebenfalls bei den Kostümbällen am Samstag. Von der kölschen Stimmung anstecken lassen sich bei der Prinzen-Garde im Gürzenich Lothar Matthäus und seine Freundin Joanna, die ausgelassen über die Bühne tanzen. Unter dem Jubel von 4000 Jecken Abschied nehmen, heißt es dagegen für das Dreigestirn beim letzen Auftritt bei ihrer Garde. Die große Party gibt es auch beim Karnevalssamstagsball der Roten Funken im Maritim und beim Paprika- Ball von Alt Köllen in der Wolkenburg.

Chinesen haben am Sonntag die Schull- und Veedelszöch angeführt. Bei Wind, Wolken und gelegentlichem Nieselregen feiern bis zu 250 000 Jecken den Zug von 100 Schulen und Vereinen. Eine Delegation aus Peking eröffnete den Zoch. In traditionellen chinesischen Trachten und teilweise als Pandabären verkleidet laufen die 50 Gäste an der Spitze der Karnevalisten. Beide Städte verbindet eine 25-jährige Partnerschaft.

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