„Man will sich kümmern“ - Millowitsch hat zwei Flüchtlinge als Mieter

Warum vermietet man eine Wohnung an eine Flüchtlingsmutter und ihren Sohn? „Die Frage erübrigt sich“, meint Mariele Millowitsch.

Millowitsch unterstützt außerdem ein Projekt, welches darauf aufmerksam macht, dass der Kauf von fair gehandelten Fruchtsäften die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Tausende Kleinbauern- und Pflückerfamilien in Lateinamerika, Afrika und Asien verbessert.

Millowitsch unterstützt außerdem ein Projekt, welches darauf aufmerksam macht, dass der Kauf von fair gehandelten Fruchtsäften die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Tausende Kleinbauern- und Pflückerfamilien in Lateinamerika, Afrika und Asien verbessert.

Foto: Jörg Carstensen

Köln (dpa) - Schauspielerin Mariele Millowitsch (59), derzeit als Kommissarin in der ZDF-Reihe „Marie Brand“ erfolgreich, hatte eine Wohnung frei. Und sie entschied sich, sie an Flüchtlinge zu vermieten, eine Mutter und deren Sohn.

Warum haben Sie das gemacht?

Antwort: Die Frage erübrigt sich. Man hat ja vorher gelesen, wo die Flüchtlinge untergebracht werden. Das hat mich wahnsinnig aufgeregt. Ich versetze mich dann in die Leute und denke: Jetzt wirst du schon von zu Hause verjagt, durch Gewalt, durch Krankheit, durch Hunger, und dann kommst du in ein Land, da will dich auch niemand haben, und du wirst noch angefeindet. Am liebsten hätte ich ganz viele Wohnungen, aber ich habe nur die eine gehabt, leider, da ist jetzt die junge Frau drin mit ihrem Sohn, und darüber freue ich mich sehr. Ich besuche sie auch, und es ist einfach schön, das zu sehen.

Einen normalen Mieter würden Sie nicht so oft besuchen...

Antwort: Nein, das ist ja etwas ganz anderes. Man will sich ja kümmern. Eine Frau mit Kind, die Hilfe braucht. Wobei, es sieht schon gut aus, wenn sie jetzt noch einen Job kriegt, ist alles wunderbar. Sie könnte als Kindergärtnerin arbeiten, in Sri Lanka war sie Grundschullehrerin.

Man will sich kümmern, sagen Sie. Vielleicht schrecken Menschen, die auch eine Wohnung zu vermieten hätten, davor zurück, dass man sich auch kümmern muss?

Antwort: Nein, man muss sich nicht kümmern. Das macht die Stadt Köln. Ich tue es im Moment, weil ich es kann. Ab April wird das weniger, dann arbeite ich wieder und bin unterwegs. Dann läuft der Kontakt über Handy weiter.

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