Lesung: Hommage an eine 100-Jährige

Johannes Garbe und Alfred Elbert ehren Grete Nickel-Forst.

Burscheid. Damit das persönliche Fazit einer vorübergegangenen Woche ein erfolgreiches wird, braucht es zumeist ein ganz besonderes Ereignis. Im Fall von Grete Nickel-Forst wird das Résumé dieser Woche demnach eindeutig positiv ausfallen. Schließlich feierte die Burscheiderin in dieser Woche nicht nur ihren 100. Geburtstag, zu dem viele Bekannte und Verwandte von nah und fern anreisten und herzlich gratulierten. Neben dem besonderen runden Geburtstag fand am Sonntag im Altenzentrum auch eine Lesung statt, in der Johannes Garbe und Alfred Elbert Texte der Jubilarin vortrugen.

Dazu war im Vorfeld einiges an Arbeit vonnöten, mussten die lyrischen Werke von Grete Nickel-Forst doch zunächst gesichtet und später zusammengetragen werden.

Bevor es jedoch literarisch wurde, gab es für Grete Nickel-Forst zunächst eine besondere musikalische Überraschung: Enkelin Susanne Nickel, die anlässlich des Geburtstags extra aus Schweden angereist ist, trommelte im Vorfeld die alten Chorfreunde zusammen. So kam, zusätzlich zu der Lesung, noch ein stimmiges und launiges Konzert zustande. Mitsingen war dabei ausdrücklich erwünscht.

Nach diesem musikalischen Einstieg wurde es literarisch und Johannes Garbe und sein Vater Alfred Elbert präsentierten die selbst zusammengestellte Festschrift mit ausgewählten Gedichten von Nickel-Forst. Dabei traf Johannes Garbe als Philosophie- und Germanistikstudent die Auswahl an Gedichten, die ihren Weg in die Festschrift fanden. „Es standen 80 Gedichte in der engeren Auswahl von denen ich heute 15 vortragen werde“.

Die Idee, einen solchen Band zusammenzustellen, kam Garbe in der Zeit seines Zivildienstes und der Arbeit als Pflegehelfer auf der Station Ewald-Stresser im Altenzentrum. „Auf der Station wohnt Frau Nickel-Forst und erst nach und nach wurde mir klar, wie viele tolle Gedichte und Geschichten sie verfasst hatte“, sagte Garbe.

Durch die Zusammenarbeit mit der Familie und der Recherche in etlichen Antiquariaten trugen die beiden Männer so über mehrere Jahre immer mehr Werke zusammen. „Ihren Gedichtband ,Für einen Mund voll Zukunft’ hat sie mir geschenkt, als ich für ein paar Jahre nach Argentinien und Chile aufgebrochen bin. Das hat mir viel bedeutet“, erzählte Garbe.

Wahrscheinlich werden viele Burscheider, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein, Werke von Nickel-Forst ihr Eigen nennen. Denn es wurden viele Gedichte und Sprüche der Lyrikerin in den beliebten Rheinisch-Bergischen Kalendern veröffentlicht.

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