Letzter Akt in Sachen Halbach-Straße

Nächste Woche wird über den neuen Namen entschieden. Favorit ist eine alte Flurbezeichnung.

Letzter Akt in Sachen Halbach-Straße
Foto: Doro Siewert

Burscheid. In der Kulturausschusssitzung am kommenden Dienstag könnte ein kommunalpolitisches Aufregerthema sein Ende finden, das im September 2012 mit einem Bürgerantrag begonnen hatte. Dann soll über den neuen Namen für die Hilgener Fritz-Halbach-Straße entschieden werden.

Nach dem Scheitern des Bürgerbegehrens für die Beibehaltung des Namens beim Bürgerentscheid im Mai dieses Jahres hat der Beschluss des Ausschusses weiter Bestand, die Straße wegen der NS-Gesinnung des Heimatdichters Fritz Halbach (1879—1942) umzubenennen.

Die Namensgebung soll nun auf der Basis der Bürgerbefragung getroffen werden, die die Verwaltung im vergangenen Jahr gestartet hatte. Dabei waren 20 Namensvorschläge eingegangen.

An der anschließenden Abstimmung beteiligten sich insgesamt 172 Burscheider. 81 Stimmen entfielen dabei auf die alte Flurbezeichnung „Am grünen Steg“, die von Gert Weber (FDP) vorgeschlagen worden war. Kuriosität am Rande: Nach nochmaliger Überprüfung der Schriftzüge in den alten Karten korrigierte sich Weber erst vor Kurzem. Die Flurbezeichnung müsse „Am grünen Weg“ lauten.

Da war die Abstimmung aber schon zum Großteil gelaufen. Sechs weitere Voten gab es für die Bezeichung „Grüner Weg“ oder „Im/Am grünen Weg“. Deutlich ist in jedem Fall, dass eine klare Mehrheit für die Benennung nach einer alten Hilgener Flurbezeichnung ist.

Der Vorschlag mit den zweitmeisten Stimmen (40) war eine Benennung nach dem inzwischen verstorbenen Träger des Rheinlandtalers, Wolfgang Kondruss. Er hatte schon lange vor dem Bürgerantrag vom September 2012 eine Umbenennung der Fritz-Halbach-Straße gefordert. Auf Kondruss geht auch der Name Max-Kohl-Straße im Luisental zurück, der auf den Lederfabrikanten und Judenretter verweist.

Auf Platz drei landete mit neun Stimmen der Vorschlag Domenikus-Böhm-Straße, benannt nach dem Architekten der Hilgener Liebfrauenkirche. Die Verwaltung empfiehlt in ihrer Vorlage, dem mehrheitlichen Bürgervotum zu folgen und die Straße nach der alten Flurbezeichnung zu benennen. Dabei müsste sich der Ausschuss dann auch zwischen der ursprünglich vorgeschlagenen und der korrigierten Fassung entscheiden.

Für die neuen Straßenschilder entstehen nach Angaben der Verwaltung Kosten in Höhe von rund 400 Euro.

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