Nierhoff-Cup: Stars kicken gegen Rassismus

Beim Nierhoff-Cup laufen einige bekannte Spieler auf. Und die TG Hilgen bekommt die Schlüssel zum Vereinsheim.

Hilgen. Die Spieler standen im kühlen Schatten und plauderten noch ein wenig, bis es dann raus ging auf den in der prallen Sonne liegenden Kunstrasenplatz.

Dort duellierte sich die Ü 32-Mannschaft der TG Hilgen mit den Spielern der „World Stars for Charity“ — eine Auswahl ehemaliger Nationalspieler und internationaler Profis.

Dazu gehörten unter anderem Daniel Schuhmann, bis 2011 Regionalliga Spieler bei Bayer 04 Leverkusen, Ralf von Diericke (ehemaliger Bundesliga-Profi des Vfl Osnabrück und Fortuna 95 Düsseldorf), Sergio Paradiso (ehemals AC Turin), und sogar Gino Baudri, Schlagersänger in Deutschland und Spanien.

Beide Teams hatten auch Frauen in ihren Reihen, bei den Gästen war Nina Windmüller sogar Kapitän. Sie ist aktuelle Profifußballerin beim FC Köln. Das Duell der beiden Teams war Höhepunkt einer Reihe von Spielen, die am Wochenende auf dem Platz der TG Hilgen ausgetragen wurden. Mehrere Fußballmannschaften aus der Region wollten mit ihrer Teilnahme am „Sport Nierhoff Cup“ dem Rassismus die rote Karte zeigen.

Vor dem Anstoß betonte Bürgermeister Stefan Caplan, es sei klasse, das gesamte Turnier unter ein solches Thema zu stellen. Immerhin gehe um die gegenseitige Toleranz in Fußballmannschaften, in denen häufig Spieler verschiedener Nationalität zusammenkämen. Auch die Zuschauer waren aufgefordert, sich tolerant gegenüber anderen Fans und Nationen zu verhalten.

Im Anschluss an die Ansprache des Bürgermeisters wurde der Schlüssel des neuen Vereinsheims symbolisch überreicht. Ingeborg Nierhoff vom Sportgeschäft Nierhoff übergab ihn an den stellvertretenden Vorsitzenden der TG Hilgen, Bernhard Gierse. Klaus Nierhoff sagte, das Vereinsheim sei 2000 vom Geschäft gebaut und dem Verein zur Nutzung überlassen worden.

So konnten dort Trainersitzungen abgehalten und Feste gefeiert werden. „Da der Verein dann aber viel Geld in das Kunstrasenprojekt gesteckt und keine Mittel mehr zur Übernahme hatte, kam der Entschluss, das Heim zu stiften“, sagte Nierhoff. Das geschah bereits am 1. Januar, nun aber wurde es offiziell gemacht. Gierse sprach seinen Dank im Namen der TG Hilgen aus und überreichte seinerseits einen kleinen Blumenstrauß.

Dann aber wurde es sportlich. Unter dem Beifall der knapp 100 Zuschauer führte die in rot gekleidete Charity-Auswahl den Anstoß aus. Sofort ging es hitzig zur Sache, ganz dem Wetter angepasst. Bereits in der 3. Minute hatten die in weiß gekleideten Hilgener die erste große Chance, doch der kurzfristig eingesprungene Torwart Marco Flügel reagierte glänzend.

Auch in der 15. Minute verpasste Hilgen eine Chance zur Führung. Diese ließ aber dennoch nicht mehr lange auf sich warten. Die folgende Ecke wurde von Carsten Fischer volley in den Winkel gezimmert.

Es dauerte jedoch nur eine Minute, bis Gino Baudri mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich besorgte. Das Spiel entwickelte sich langsam aber sicher zu einem offenen Schlagabtausch, als Carsten Fischer erneut traf und somit das Doppelpack perfekt machte.

Aufgrund der hohen Temperaturen ließen es die Spieler nun etwas ruhiger angehen. Wie die erste Halbzeit aufhörte, das Spiel verlief sehr fair. Beim Stand von 4:2 für Hilgen bekamen die Charity-Stars einen Elfmeter zugesprochen, den die Spielführerin Nina Windmüller sicher verwandelte. Nach dem Anschlusstreffer kam wieder etwas mehr Spannung auf, die jedoch mit den Treffern fünf und sechs für Hilgen wieder verebbte.

Ein gelungener Schlusspunkt war der Eckball, getreten von Windmüller, den Michael Löder, ehemaliger Oberligist beim FC Köln, per Kopf zum 6:4-Endstand verwertete. Trotz der Niederlage sah man bei der Charity-Auswahl nach dem Schlusspfiff nur lachende Gesichter.

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