Panorama-Radweg Balkantrasse: Das Land versüßt den Radlern ihren Freudentag

Der Lückenschluss nach Opladen ist gesichert. NRW wird seine Förderung aufstocken, sobald der Haushalt genehmigt ist.

Burscheid. In historischen Momenten scheint es bisweilen, als stünde die Zeit still. Dabei mussten die Bürgermeister von Burscheid, Wermelskirchen und Remscheid, dazu der Landrat, Altbürgermeister Kahrl und der Nahverkehrsbeauftragte des Landes, mit ihrem Conference Bike nur ein bisschen auf der Anhöhe verschnaufen vor dem Zieleinlauf.

Und auch der obligatorische Schnitt durchs Seidenband zur Eröffnung des Panorama-Radwegs Balkantrasse ließ bei schon geöffneter Schere nur deshalb fünf Minuten auf sich warten, damit auch wirklich jeder Fotograf vorher sein Bild machen konnte.

Noch einmal wurde auf der Bühne gedankt, wem zu danken war: allen voran Hans Dieter Kahrl, aber zum Beispiel auch dem wackeren Stadtplaner Björn Remer oder dem Organisator der Umweltwoche, Uwe Graetke. Remer selbst, der glücklich und zufrieden durch den Trubel bummelte, ließ aber auch Nelly Lotz von den TWB nicht unerwähnt für ihre unermüdliche Abwicklung der Bauarbeiten.

Die gesammelten Danksagungen stießen auf überwältigend viele Ohren. Schon weit vor der offiziellen Eröffnung um 13 Uhr hatten die Burscheider und unzählige Gäste aus der Umgebung durch ihr Kommen deutlich gemacht, wie begehrt das neue Freizeitangebot sein wird. Und wunschgemäß waren viele von ihnen mit dem Rad oder zu Fuß in die Montanusstraße gekommen, um das ganztägige Volksfest zu besuchen.

Ihr Kommen wurde noch durch eine offizielle Zusage des Landes Nordrhein-Westfalen versüßt. Schon auf der Bühne hatte es Peter London, Nahverkehrsbeauftragter des Landes, angedeutet, und später konkretisierte er es noch einmal im Gespräch mit dem BV: Das Land wird Leverkusen bei der Verwirklichung des Reststücks Radweg auf der Balkantrasse bis nach Opladen mit einer höheren Förderung unter die Arme greifen.

„Üblich sind 75 Prozent“, erläuterte London. „Die Stadt Leverkusen und der Förderverein haben signalisiert, dass sie 20 Prozent schaffen. Die restlichen fünf Prozent wollen wir aus besonderen Landesinteressen beisteuern.“ Zum 1. Juni rechnet man beim Land mit dem Antrag der Stadt Leverkusen auf Fördermittel. Ende Oktober, Anfang November, wenn der wegen der Landtagsauflösung noch nicht verabschiedete Landeshaushalt in trockenen Tüchern ist, kann Leverkusen mit dem Förderbescheid rechnen.

„Wir gehen später an den Start, aber wir werden früher fertig“, konnte Leverkusens Kämmerer Rainer Häusler daher frohgemut verkündigen. In zwei bis drei Jahren soll der Radweg bis nach Opladen führen. Etwa zeitgleich könnte auch das letzte Teilstück in Hilgen über die dann abgesenkte B 51 zur Verfügung stehen.

Aber all die Dank-, Zu- und Voraussagen machten nur einen Teil des Freudentages aus. Vor allem waren die Menschen gekommen, um zu feiern: an den Ständen der Schulen, Vereine und Unternehmen; beim Essen und Trinken; vor der Bühne mit ihrem ganztägigen Tanz- und Musikprogramm.

Die vielleicht rührendste, weil stille Freude über die neuen Möglichkeiten vor der Haustür zeigten indes — weitgehend unbemerkt in all dem Trubel — die Bewohner des Altenzentrums. Durch die neue Rampe ist die Innenstadt für sie plötzlich spürbar näher gerückt. Eine Verbesserung, die sie mit Unterstützung der Mitarbeiter auch am Festtag weidlich ausnutzten.

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