Straßenschäden stoppen Bürgerbus

Der Verbindungsweg zwischen Repinghofen und Heddinghofen wird nicht mehr befahren.

Straßenschäden stoppen Bürgerbus
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Im Volksmund heißt der Verbindungsweg zwischen Repinghofen und Heddinghofen Königsallee. Das mag an dem königlichen Blick liegen, der an klaren Tagen nicht nur über die nahe Autobahn, sondern bis zum Bayer-Werk und dem Kölner Dom schweifen kann. Der Zustand des Weges ist dagegen wenig königlich. Der Bürgerbus hat im Dezember kapituliert. Seither ist Heddinghofen von den täglichen Routen ausgenommen.

„Das Problem ist, dass die Trittstufe sehr tief liegt“, sagt Klaus Kupferschmidt, Vorsitzender des Bürgerbusvereins. Einmal, wenn auch an anderer Stelle im Stadtgebiet, ist sie schon beschädigt worden. Die Reparatur kostete 2000 Euro. Und auf der Verbindungsstrecke zwischen Repinghofen und Heddinghofen hat ein Fahrer an der schwierigsten Stelle mal angehalten und gemessen: Da lagen zwischen Straße und Trittstufe des Busses gerade noch vier Zentimeter — im unbesetzten Zustand.

Jetzt müssen die ehrenamtlichen Bürgerbusfahrer bei ihren drei Vormittags- und drei Nachmittagstouren an der Haltestelle Tannenweg in Repinghofen wenden — und dabei auch rückwärts fahren, was sie eigentlich ohne Einweiser nicht sollen. Dabei sei es, sagt Kupferschmidt, in einem Fall schon mal zu einer kritischen Situation gekommen, als ein Autofahrer mit hohem Tempo aus Richtung Lambertsmühle zur Bürgermeister-Schmidt-Straße fuhr.
Anwohner Heinz Göttert bedauert sehr, dass Heddinghofen derzeit vom Bürgerbusverkehr abgeschnitten ist. „Meine Frau ist behindert und hat den Bürgerbus immer genutzt.“ Dann hielten die Fahrer auch bereitwillig vor der Haustür, denn die offizielle Haltestelle in Heddinghofen ist schon vor zwei Jahren nach Beschwerden aufgegeben worden.


Auch mit dem Rollator ist die „Königsallee“ für Götterts Frau nicht passierbar: Die Fahrbahndecke ist nicht nur streckenweise stark beschädigt, sondern auch so grob, dass sich das Hilfsgerät dort nicht gut schieben lässt. Dabei wird der Weg nicht nur von Müll- und Paketwagen genutzt, sondern ist auch eine beliebte Spazierstrecke. „Sonntagmittags kann man hier schon mal eine Völkerwanderung beobachten“, sagt Heinz Wilgenbusch, Vorsitzender der Senioren-Union.
Eine Sanierung ist schon oft angemahnt worden. Noch zu Hans Dieter Kahrls Zeiten, so Kupferschmidt, habe es mal eine dürftige Ausbesserung gegeben. „Aber ein paar Monate später war alles wieder wie vorher.“ Im Rathaus sei man guten Willens, aber in der finanzschwachen Kommune fehle das Geld, um den schmalen Weg, der nun mal nicht zu den Hauptverkehrswegen zählt, zu sanieren.
Wilgenbusch will dennoch weiter auf politischem Wege im Rathaus und in der CDU-Fraktion für die Sanierung werben. Neue Hoffnung für den Bürgerbusverein besteht seit einer Begehung mit Jürgen Malzkuhn, Vorstandssprecher der Technischen Werke. Auch er habe eine neue Fahrbahndecke befürwortet. Allein: Die Finanzierungsfrage konnte auch Malzkuhn bisher noch nicht abschließend klären.

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