Weihnachtsgeschäft im Endspurt

Der verkaufsoffene Sonntag ließ die Kassen in der Innenstadt klingeln.

Burscheid. „Jetzt aber schnell“, mag sich der Eine oder Andere gedacht haben, den es Sonntagachmittag in die Burscheider Innenstadt zog. Weit ist es schließlich nicht mehr bis zur Bescherung. Die passenden Geschenke für die Liebsten zu finden, ist ja auch nicht immer einfach. Entsprechend steigt der Stresspegel. Dagegen wollten die Einzelhändler am Sonntag was unternehmen.

Drum gab es zum Weihnachtseinkauf gleich einen Glühwein für strapazierte Nerven dazu. Oder einen Tee, wie in der Buchhandlung von Ute Hentschel. Dort drängten sich zahlreiche Kunden durch die Gänge. Nicht umsonst konnte die Buchhändlerin am Sonntag sagen: „Das ist das beste Weihnachtsgeschäft in der Unternehmensgeschichte.“ Sie nahm sich Zeit, sich und ihr Team für dieses Ergebnis zu loben.

Das Weihnachtsgeschäft hat aber auch seinen Preis. „An Heiligabend werde ich ins Schlafkoma fallen. Da lasse ich mich bekochen. Viel passiert da nicht mehr“, sagte Ute Hentschel. Die letzten zwei Wochen seien 80-Stundenwochen gewesen. Der verkaufsoffene Sonntag war die Krönung. In dem Gedränge hatten leider auch Ladendiebe leichtes Spiel, wie die Buchhändlerin beklagen musste.

Guter Dinge war Dirk Zündorf, Inhaber des Spielwarenladens „Spiele mit Pfiff“. Das Weihnachtsgeschäft hatte bei ihm schon früher angefangen. Entsprechend entspannter gehe es in der Schlussphase zu. „Da wollen wir doch nicht motzen.“ Was den eigenen Geschenkeinkauf angeht, so sitze er an der Quelle. Zumindest, was die jüngsten Familienmitglieder angeht.

Vielleicht schaute auch Tim Robbinson am Sonntag noch bei Dirk Zündorf vorbei. Der Achtjährige wünschte sich unbedingt eine Spielzeugpistole. „Eine, die Raketen werfen kann.“ Sein Stiefvater Irfan Koc bremste ihn schnell. „Die Patronen sind nur aus Schaumstoff.“ Die Beiden verschlug es am Sonntag ins Geschäft Mode Gehrmann in der Lindenpassage. Dort gab es eine Tombola, dessen Erlös für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe bestimmt war. Tim Robbinson und Irfan Koc kauften gleich eine Handvoll Lose. Die Tüte, die sie mitnehmen konnten, war prall gefüllt. Duftsets, Kerzen, Turnbeutel, Perlenketten, Bücher, Nähsetchen... „Ist ja für einen guten Zweck“, sagte Roswitha Gehrmann. „Unser Kinderhospiz kann sich freuen.“

Sie selbst hätte Sonntag gerne mehr Grund zur Freude gehabt. „Das Weihnachtsgeschäft läuft mäßig“, sagte sie. „An den langen Samstagen ist in Burscheid nichts los. Die Leute fahren doch alle in die Großstädten.“ Es lohne sich einfach nicht, das Geschäft länger geöffnet zu lassen. Auch der Sonntag hätte aus ihrer Sicht erfreulicher verlaufen können. In der Tat waren die Passanten eher rund um den Buchhandel zu finden, als in der Lindenpassage.

Davon profitierte Anastasia Vasilakopoulou, Inhaberin des Geschäfts „Liebevoll“. „Ich freue mich auf Weihnachten“, sagte sie. „Wir arbeiten das ganze Jahr darauf zu.“ Auch das Ehepaar Rackwitz vom Elektrofachgeschäft Richard Busch war vollends zufrieden. „Der Sonntag ist immer ein guter Verkaufstag“, sagte Monika Rackwitz in einer kleinen Pause. Die nächste Kundin wartete bereits auf sie. Praktisches für den Haushalt läuft gut. „Wobei es sich bei Männern rumgesprochen hat, dass ein Bügeleisen kein gutes Geschenk für Frauen ist.“

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