ADFC: Das sind die drei gefährlichsten Orte für Radler

Die Gefahr radelt mit: Experten sagen, wo was im Argen liegt. Am Donnerstag Debatte an der Kö.

Düsseldorf. Wie fahrradfreundlich ist Düsseldorf? Das Dauer-Streitthema bekommt neuen Antrieb: Zum Start der Fahrradsaison hat der ADFC für die WZ die drei schlimmsten Stellen für Radfahrer in Düsseldorf benannt.

Stelle 1: Kaiserstraße. Es handelt sich um eine Hauptverkehrsstraße mit sechs Spuren für Autos und zwei Straßenbahngleisen. Doch für Radler ist hier kein Platz — obwohl die Straße vergleichsweise breit ist. ADFC-Vorsitzender Rüdiger Heumann kann das nicht nachvollziehen: „Zurzeit ist die Kaiserstraße für Radler eine Art Sperrzone. Da muss etwas geschehen.“

Stelle 2: Oberbilker Allee. Auf dem Abschnitt vom S-Bahnhof Friedrichstraße bis zur Kruppstraße haben Radler zwar einen eigenen Weg — allerdings parkende Autos auf dem Gehweg daneben. Heumann ist das ein Dorn im Auge, weil viele Autofahrer beim Öffnen der Türen nicht auf Radler achten. Laut Polizei passieren 13 Prozent aller Radler-Unfälle in Düsseldorf aus diesem Grund.

Stelle 3: Talstraße. Die Talstraße ist eine ausgewiesene Fahrradroute und eine angenehme Alternative zur parallel verlaufenden Corneliusstraße. Aber: Häufig sind die Radwege zugeparkt. Heumann fordert: „Die Stadt muss hier konsequenter durchgreifen.“

Das soll auch geschehen: Das Ordnungsamt schaut inzwischen genauer hin, die nächste Schwerpunktaktion kommt ab Mitte Mai. Nur ein Indiz für eine veränderte Sichtweise der Stadtspitze: Während der Radverkehr früher eher stiefmütterlich behandelt wurde, hat Oberbürgermeister Dirk Elbers dem Thema inzwischen eine höhere Priorität gegeben. So soll der Etat für Radwegebau auf jährlich 1,5 Millionen Euro verdoppelt werden. Und inzwischen werden sogar Fahrradtrassen auf Hauptverkehrsstraßen geplant (z.B. auf Elisabeth- und Friedrichstraße) — ein Paradigmenwechsel.

Trotzdem bleiben aus Sicht des ADFC Wünsche offen. Heumann wünscht sich zum Beispiel, dass Tempo 30 zum Normalfall wird. So könne sich die Zahl der verletzten Fußgänger und Radfahrer in der Stadt deutlich verringern. Außerdem setzt der Verband sich dafür ein, dass in Düsseldorf Fahrradhäuschen erlaubt werden. Wie berichtet, ringen Verwaltung und Fachpolitiker um eine Lösung, seit eine Initiative in Bilk einen entsprechenden Vorschlag gemacht hat.

Wie fahrradfreundlich ist Düsseldorf inzwischen? Und wo gibt es noch Probleme? Das wollen wir bei WZ mobil diskutieren. Die rollende Redaktion steht am Donnerstag von 13 bis 14 Uhr an der Ecke Königsallee/Graf-Adolf-Straße. Kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit! Wer nicht kommen kann, schreibt ein Fax an die Nummer 8382-2238 oder eine Mail an: [email protected]

“ Am Sonntag, 5. Mai, bittet der ADFC wieder zur Fahrrad-Sternfahrt. Infos unter:

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