Ärger im Düsselstrand: Kein Platz für Schwimmer

Durch den Ausfall des Allwetterbades kommen sich Schulgruppen und Allgemeinheit in die Quere.

Düsseldorf. Was die Schließung des Allwetterbades für die Schwimmer in Flingern und Umgebung wirklich bedeutet, ist seit einer Woche zu spüren. Denn seit die Schule wieder begonnen hat, knubbelt es sich im Bad an der Kettwiger Straße. Oder die Öffentlichkeit steht gleich ganz vor verschlossenen Türen. Beides sorgt für Ärger.

Anna Küster schwimmt seit vielen Jahren dort: „Jetzt schlägt’s 13. Die Schwimmer-Autobahn wurde wegen der Schulklassen abgebaut und durch Bahnen ersetzt. Da ist Streit programmiert, weil Sportschwimmer und Senioren sich ins Gehege kommen“, wettert sie gegenüber der WZ. Dieser Tage sei es fast zu einer Schlägerei zwischen Badegästen gekommen, berichtet sie.

Andere dürfen gar nicht mehr ins Becken. Denn von 8 bis 15 Uhr (freitags 8-14) ist kein öffentlicher Schwimmbetrieb mehr, in dieser Zeit gehört das Bad allein den Schulen. „Öffentliche“ Zeiten sind nun von 6.30 bis 8 Uhr (Frühschwimmen) und von 15 bis 22 Uhr.

Tatsächlich hatte die Bädergesellschaft vorher via Medien und eigener Internetseite über die eingeschränkten Öffnungszeiten informiert. Dennoch stehen immer wieder Leute an der Kasse und wollen vergeblich rein.

Aufgrund der Schließung des Allwetterbades am Flinger Broich (die Sicherheit für das Becken unter dem Zeltdach war nicht mehr gewährleistet) müssen vier Schulgruppen im Düsselstrand untergebracht werden, bislang war es eine, erklärte eine Sprecherin der Bädergesellschaft im Sportausschuss. Deshalb findet der Unterricht für die Kinder nun zum Teil auch im Nichtschwimmerbecken und auf anderen Wasserflächen des Spaßbades statt.

Das Schulschwimmen habe man vom Allwetterbad zum Düsselstrand verlegt, damit die Wege für die Kinder nicht zu weit würden, die Regelung gilt zunächst bis zum Halbjahresende im Februar. Allerdings sind nun mehr Klassen auch im Rheinbad Stockum und im Bilker Bad unterwegs, was den öffentlichen Badebetrieb auch dort tangiert.

Düsselstrand-Frühschwimmerin Anna Küster beschwert sich aber auch über das Gedränge im Kabinentrakt: „Dass sich da alle in eine enge Sammelumkleide zwängen müssen, weil um 8 Uhr die Schüler kommen, ist eine Unverschämtheit.“ Die Bädergesellschaft verspricht Abhilfe: „Wir haben den Umkleidebereich erweitert und nehmen — voraussichtlich für die Damen — den oberen Teil der Sauna-Umkleiden dazu“, teilt eine Sprecherin mit. Zudem sammle man weitere Hinweise von Badegästen, um die Situation so angenehm wie möglich zu machen.

Ob und wie lange das alles hilft, ist fraglich. „Auch wenn klar war, dass es zu Engpässen kommen würde, ist eine so eingeschränkte Nutzbarkeit des Düsselstrandes auf Dauer nicht zu akzeptieren“, meint SPD-Sportexperte Burkhard Albes. Zumal sich die Lage grundsätzlich nicht vor 2014 entspannen werde, wenn dann die neue 50-Meter-Halle am Rheinbad fertig sei.

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