Ärger: „Le Flair“ ist für Fußgänger eine einzige Sackgasse

Die Menschen leben dort, aber zu Fuß können sie das neue Viertel kaum verlassen. Am Donnerstag kommt WZ mobil.

Düsseldorf. Für Gabi Halfas ist die Sache eigentlich klar: Sie wohnt nicht im „Le Flair“, sondern im „Le Matsch“. Wenn die Sparkassenfrau morgens über unbeleuchtete Wege zur Arbeit geht, hat sie in einer Tüte ein zweites Paar Schuhe. Von den Neubauten nördlich der Franklinbrücke gibt es nämlich keine ordentlichen Verbindungen in das urbane Umfeld. Heraus kommt man nur durch den Morast Richtung Rewe-Markt an der Tußmannstraße oder durch einen aufgebrochenen Zaun, der durch den neuen Park zur Schinkelstraße führt.

„Das ist eigentlich ein Witz“, sagt Helmut Viola. „Wir sind aus Osterath erst zur Schinkelstraße gezogen, wohnten bei Interboden zur Miete. Dann haben wir an der Marc-Chagall-Straße eine Wohnung gekauft und sitzen jetzt seit Dezember hier mehr oder weniger fest.“ Am einfachsten verlässt man „Le Flair“ mit dem Auto über die neue Toulouser Allee. „Aber das Auto haben wir abgeschafft, weil man hier ja angeblich gut angebunden ist.“

Mittlerweile haben immer mehr der bislang gut 50 Parteien die Nase voll. Eine Mutter, die mir ihrem Kind öfter zum Arzt geht, müsste rund 20 Minuten bis zur Münsterstraße laufen, wo sich der nächste reguläre Aufgang für Fußgänger befindet. Sie ist nun mehrfach mit dem Taxi gefahren und hat die Quittungen bei Interboden eingereicht. „Die Kosten können wir nicht übernehmen“, sagt dazu Andreas Ludwig, Projektleiter bei Interboden, die mit Hochtief gemeinsam unter dem Namen HIP das neue Viertel entwickelt.

Die Situation wird besser, wenn die Fußgängerspindel zur Franklinbrücke freigegeben wird. „Wir haben dort noch Mängel abzuarbeiten und müssen noch pflastern“, sagt Aurelis-Manager Ralph Schneemann, der das frühere Bahnareal in enger Abstimmung mit der Stadt entwickelt. Der strenge Frost im neuen Jahr habe die Arbeiten gestoppt. Nun soll die Spindel, über die man rasch zu Bahn, S-Bahn sowie Rethel- und Tußmannstraße kommt, Mitte März fertig sein.

Alle Seiten müssen sich jetzt zusammenraufen, denn Interboden will den Durchgang zum Rewe-Markt an der Tußmannstraße für den Bau der nächsten Wohnhäuser schon in gut einer Woche schließen. Der letzte dann noch verbleibende Weg aus „Le Flair“ führt durch den bereits fertigen Park zur Schinkelstraße. Den hat die Stadt noch nicht abgenommen, er ist eingezäunt. „Wir können sofort übergeben“, sagt Schneemann. Das Grün werde von Aurelis weitergepflegt.

Am Donnerstag steht WZ mobil von 11.30 bis 12.30 Uhr an der Marc-Chagall-Straße 68. Vertreter von Stadt, Aurelis, und Interboden sind eingeladen.

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