Düsseldorf Am Airport fliegen jetzt die Fäuste

Boxweltmeister Wladimir Klitschko und Herausforderer Tyson Fury trainierten öffentlich im Abflugterminal.

Düsseldorf: Am Airport fliegen jetzt die Fäuste
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Rechts Schlangen von Reisenden am Check-In, links die Info-Schalter der Fluglinien — und dazwischen tänzelt ein schweißüberströmter Wladimir Klitschko durch den Boxring. Der Boxweltmeister und sein Herausforderer Tyson Fury sind am Mittwochmittag zu einem öffentlichen Training im Abflugterminal des Düsseldorfer Flughafens zusammengekommen — umringt von zahllosen Fernsehkameras und Mikrofonen. Großer Rummel und große Werbung für den Kampf am Samstagabend in der Esprit-Arena. „Die ganze Welt wird auf Düsseldorf schauen“, verspricht Wladimir Klitschko.

Gemeinsam in den Ring freilich steigen die Kontrahenten am Airport noch nicht. Klitschkos zwölf Jahre jüngerer Kontrahent Fury eröffnet das Sparring, danach lehnt er sich mit seiner vielköpfigen Entourage in Blau-Weiß neben dem Ring zurück — weißes Handtuch um den Nacken, blitzende Luxusuhr am Handgelenk, lächelnd —, während Klitschko ins Schwitzen kommt.

Boxtraining am Düsseldorfer Flughafen - Wladimir Klitschko zeigt sich den Fans
28 Bilder

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Auch für ihn sei das eine besondere Situation, sagt der seit elf Jahren ungeschlagene Champion: Er kenne den Düsseldorfer Flughafen gut — aber nur als Reisender, nicht als Trainingsstätte. Trotzdem wirkt er entspannt — obwohl er „noch nie einen so selbstbewussten Gegner“ wie Fury hatte.

„Das ist ein gutes Event für den Flughafen“, findet Virginia Glindemann, die in einer Wechselstube am Airport arbeitet. „Klitschko ist ja eine Legende.“ Obwohl sie durchaus verwöhnt ist durch prominente Besuche: Neulich hat sie Ralf Möller Geld gewechselt, Bryan Adams war auch schon am Schalter, mit Mario Götze und Jérôme Boateng hat sich die 24-Jährige sogar fotografiert. Und Kollege Ceman Bosluk hat US-Rapper 50 Cent Euro in Dollar gewechselt.

Extra für das Training zum Flughafen gekommen ist der zwölfjährige Justin mit seinem Vater Mike Brauweiler. „Wir gehen am Samstag ins Stadion“, sagt der 36-Jährige — es ist schon der zweite Klitschko-Kampf, den Vater und Sohn live sehen werden. „Mein Großvater war Boxtrainer, mein Vater Ringrichter“, sagt Brauweiler. „Da war ich jedes Wochenende dabei.“ Es liegt ihm also im Blut. Und Justin, obwohl selbst Handballer, ist großer Klitschko-Fan. Dessen Form gefällt ihm beim Showtraining. Sein Tipp für den Sieg ist deshalb klar: „Klitschko! Durch K.O.“ Und zwar in der dritten Runde.

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