Düsseldorf-Kaiserswerth/Lohausen/Stockum Anlaufstelle für Flüchtlinge, Helfer und Anwohner

Die Stadt hat in einem ehemaligen Wohnhaus nun Gemeinschaftsräume eingerichtet.

Düsseldorf-Kaiserswerth/Lohausen/Stockum: Anlaufstelle für Flüchtlinge, Helfer und Anwohner
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Es sind nur noch wenige Handgriffe zu tun. Hier und dort wird der Holzfußboden ausgebessert, und auch die Ausgangstür muss noch einmal überarbeitet werden. Der Anspruch der Handwerker ist hoch. „Da müssen wir noch mal ran“, sagt Klaus Kürten von der Jugendberufshilfe, der mit den Jugendlichen in der ersten Etage des Gebäudes weiterwerkelt, während im Erdgeschoss dessen neue Bestimmung gefeiert wird. Aus dem Wohnhaus an der Niederrheinstraße 20, das vor einem halben Jahr noch unbewohnbar war, ist in kürzester Zeit ein ansprechendes und lichtdurchflutetes Gebäude geworden, das ab sofort eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, ehrenamtliche Helfer und Anwohner ist.

In den Gemeinschaftsräumen können Flüchtlinge künftig diskutieren, musizieren oder gemeinsam kochen. Neben Beratungsangeboten zu allen Fragen rund um die Flüchtlingspolitik wird auch ein Allgemeinmediziner, der arabisch und englisch spricht, nach Terminabsprache zur Verfügung stehen. Angedacht sind auch Sprach- und Yogakurse.

Aber auch Anwohner des Stadtbezirks 5 finden künftig an der Niederrheinstraße Antworten auf all ihre Fragen. „Viele Düsseldorfer wollen sich ehrenamtlich engagieren, Sachspenden abgeben oder auf andere Weise helfen. Die vielen Anfragen aber zu koordinieren, ist schwierig. Hier kann der Welcome Point helfen“, sagt Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, die mit ihrem Team regelmäßig vor Ort sein wird.

Die Leitung des Welcome Points übernimmt Jürgen Gocht, der bisher die Niederlassung der Jugendberufshilfe in Lohausen geleitet und schon den Umbau des Hauses verantwortet hat. „Ich verstehe mich in meiner neuen Aufgabe als Lotse, der bereits im Vorfeld Irritationen vermeiden und so durch Transparenz zu mehr Akzeptanz der Flüchtlinge im Stadtbezirk beitragen kann“, sagt Gocht. Auch Bedenken und Sorgen der Anwohner werden ernst genommen. „Sorgen sollen geäußert werden. Wir versuchen dann, gemeinsam Lösungen zu finden“, sagt Koch.

Neben Jürgen Gocht und dem Team um Miriam Koch sind eine städtische Verwaltungskraft und ein Techniker für den Welcome Point zuständig. Das ehemalige Wohnhaus wird von der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Düsseldorf (SWD) zu einem günstigem Mietpreis vermietet. Mindestens 35 000 Euro hat die SWD in die Sanierung des Hauses investiert, die Jugendberufshilfe hat einen Großteil des Umbaus umgesetzt.

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