Ansturm auf Gymnasien: Humboldt ist vorn

Die Stadt muss sich strecken, alle Kinder unterzubringen. Obwohl die Schulen Kinder aus dem Umland ablehnen können.

Düsseldorf. Schon in den Vorjahren war die Anmeldung an den Gymnasien schwierig, nun drängen noch mehr Kinder in die fünften Klassen. Die Schere zwischen den beliebtesten und weniger nachgefragten Schulen geht weit auseinander. Der erste Versuch, alle Kinder zu verteilen, ist offenbar gescheitert. Mehr als 2000 Kinder haben sich nach WZ-Informationen für die fünften Klassen angemeldet.

Immer mehr Kinder drängen aufs Gymnasium.

Immer mehr Kinder drängen aufs Gymnasium.

Foto: Daniel Bockwoldt

Solch eine hohe Zahl hat es in den Vorjahren nicht gegeben. Wie zuletzt mehrmals liegt das Humboldt-Gymnasium vorn, diesmal sogar weit: Mehr als 240 Anmeldungen hat die Schule. Da sie zurzeit fünfzügig ist, muss sie viele Kinder ablehnen. Sehr großer Andrang herrscht zudem am „Geschwister Scholl“ mit fast 200 Anmeldungen, „Goethe“ und „Poth“ folgen mit jeweils rund 150. Die Zahlen sind hoch wie lange nicht — trotz Sperre fürs Umland.

Überraschend ist das alles nicht, der Schulentwicklungsplan prognostiziert rapide steigende Schülerzahlen. Vor kurzem hat der Rat deshalb eine Regelung verabschiedet, nach der Kinder aus dem Umland abgelehnt werden können. Doch offensichtlich haben die hohen Düsseldorfer Zahlen das kompensiert.

Zudem steigt seit langem der Anteil der Kinder pro Jahrgang, die das Gymnasium wählen. Völlig normal ist, dass nicht jedes Kind an seiner Wunschschule unterkommt, schon bei der Anmeldung fragen die Schulen deshalb bei den Eltern einen Zweitwunsch ab. Am Mittwoch haben sich deshalb die Rektoren mit dem Schulverwaltungsamt zum so genannten Lenkungskreis zusammengesetzt.

Doch das Verfahren erweist sich diesmal wohl als besonders schwierig. Einzelne Schulen übernehmen wie in den Vorjahren Kinder von denjenigen, die zu viele Anmeldungen haben. Doch bislang geht diese Rechnung nicht auf, unter dem Strich fehlen Plätze. Deshalb hat die Runde sich zunächst auf übernächste Woche vertagt. Bis dahin muss die Stadt Möglichkeiten sondieren und Gespräche führen.

Möglicherweise müssen weitere Container aufgestellt werden, um die Probleme zu lösen. Zu den aufnehmenden Schulen werden wohl wieder das Luisen und das Rückert gehören, die um die 70 Anmeldungen liegen. Auch das Görres hat wohl noch Kapazitäten, das Traditions-Gymnasium konnte den Trend der vergangenen Jahre mit niedrigen Zahlen nicht umkehren. Übrigens: Die neue Gesamtschule am Hermannplatz legt einen guten Start hin. Nach WZ-Informationen hat sie mehr als 100 Anmeldungen.

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