Ausflug in die Welt des Barock

Das zweitägige Spektakel lockte am Wochenende über 25 000 Besucher an.

Benrath. Sonntagmorgen, 11 Uhr: Es tröpfelt leicht vom Himmel und normalerweise ist bei solch einem Wetter im Benrather Park nichts los, doch diesen Sonntag ist es anders. Schon mehr als 1000 Menschen sitzen auf den Bänken und warten darauf, dass die Schlossflügel zur Südterrasse öffnen. Denn es ist Barockfest im Park und alle wollen dabei sein. Über 25 000 Besucher sind es am Ende, über 15 000 am sonnigen Samstag und dann noch einmal 10 000 am streckenweise verregneten Sonntag. „Der Aufwand hat sich gelohnt“, sagt der wissenschaftliche Vorstand der Benrather Stiftung, Stefan Schweizer, zufrieden.

In der Tat wurde viel Aufwand betrieben: 21 Stunden Programm an zwei Tagen, fast pausenlos Führungen durch die Museen und den Park — das gab es noch nie. Und die Besucher dankten es. Sie ließen sich, ohne auf die Uhr zu schauen, einfach durch das Geschehen treiben — und wer am Samstag nicht alles mitbekommen hat, kam einfach am Sonntag wieder. „Es ist wie ein Ausflug in eine andere Welt“, schwärmt Leo Verkramer aus Oberkassel. Er war samt Familie und vielen Bekannten schon am Samstag dagewesen, und weil alle es so schön fanden, sind sie am Sonntag wieder da. Da ist das Gedränge zwar nicht ganz so groß — aber an beiden Tagen ist Körpergröße von Vorteil, wenn man alles mitbekommen will.

Die Aktionsbühne direkt vor dem Schloss trägt ihren Namen zu Recht: Hier zeigen die „Artistokraten“ aus Berlin eine brillante Mischung aus Zirkus und Comedy. Nur wenige Schritte weiter geben der Kölner Falkner Lothar Ciesielski und seine Kollegen Einblicke in die Falknerei. Die besteht bei weitem nicht nur darin, sich einfach eine Falken auf einen Handschuh zu setzten, und jagen zu lassen: „Greifvögel sind Charaktertiere, die kann man nicht dressieren.“

Szenenwechsel: Auf den Wiesen vor der Orangerie geht es beschaulicher zu: Hier können Jung und Alt Holzspielzeug testen, das schon bei den Parkfesten der Renaissance und des Barock zum Einsatz kam. Dazu gibt es barocke Musik, Tänze und historisches Fechten. Auch hier guckt man, schaut und staunt. Und hört die am meisten gestellte Frage: „Gibt es ein solches Fest im nächsten Jahr wieder?“ Die Organisatoren haben es vor.

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