Bahnhofsvorplatz: Sauberkeit, Licht und Schilder

Viele Ideen, wie der Platz gestaltet werden soll, gab es bei der Debatte am Donnerstag.

Düsseldorf. Die Passanten am Hauptbahnhof sind sich einig: Der Vorplatz braucht dringend eine Verschönerung. Wie die WZ berichtete, ist die geplante Neugestaltung vorerst vom Tisch. Bei WZ mobil ging es gestern deshalb auch um die Frage, wie mit kleinen Mitteln Verbesserungen erreicht werden können. „Man sollte die Fassade mal auffrischen“, meint etwa Herbert Schmitz. „Hat die Stadt etwa was gegen saubere Fenster?“, fragt der 78-Jährige aus Bilk.

Ähnlich sieht das Andrea Schmidt. „Nicht nur die Fassade müsste aufgefrischt werden, auch das Pflaster hat eine Generalüberholung verdient“, meint sie. Gerhard Ott ist als Tourist am Hauptbahnhof unterwegs. Der Nürnberger sagt: „Ich komme seit vielen Jahren regelmäßig nach Düsseldorf und habe mich schon immer gefragt, warum eine so tolle und schicke Stadt so etwas zulässt.“

Gerry Schönke hingegen findet: „Das sah hier schon viel schlimmer aus. Von mir aus kann es so bleiben.“ Mit dieser Ansicht ist der 43-Jährige aber alleine. „Es gibt hier großen Erneuerungsbedarf. Wir werden schon seit Jahren vertröstet“, klagt etwa Bernd Clasen von der Standortgemeinschaft City-Ost. Blumenkübel könnten zur Verschönerung der Gegend beitragen.

Rolf Fühles von der PSD-Bank, die in unmittelbarer Nähe ihren Sitz hat, hat da allerdings schlechte Erfahrungen gemacht. „Wir haben mal Kübel aufgestellt, die Blumen waren schon nach kurzer Zeit kaputt gemacht worden.“ — „So etwas klappt nur, wenn sich jemand dauerhaft drum kümmert, deshalb suchen wir Paten“, sagt Eliane Vogt, Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle 1 (Stadtmitte).

Mit bloßen Verschönerungen ist es nicht getan ist, da sind sich die Diskutanten einig. Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses, stören vor allem die Verkaufsbuden auf dem Teil des Platzes, der der Bahn gehört: „Ich verstehe, dass das Unternehmen damit Geld verdient. Aber diese Buden haben nichtmal genug Qualität für eine Kirmes.“

Als kurzfristige Maßnahmen sieht er Barrierefreiheit und Wetterschutz oben auf der Prioritätenliste. „Mehr Sauberkeit, Licht und eine bessere Beschilderung — und eventuell ein neuer Bodenbelag“, fordert Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) kurz und knapp — und hat da Theo Meßollen an ihrer Seite: „Ich verstehe nicht, warum der Boden hier so dreckig ist. Kärchern würde helfen.“ Dass es an Orientierungshilfen mangelt, diese Klage ist oft zu hören.

„Wie soll ein Fremder hier den Weg in die Altstadt finden oder die richtige Bahn? Das kann man besser machen“, sagt Claus Lietmeyer vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ und erntet Zustimmung von Iko Tönjes und Jost Schmiedel vom Verkehrsclub. Andreas Kramer aus Dresden vermisst „eine große Info-Tafel mit einem Umgebungsplan“.

Einen Seitenhieb auf OB Dirk Elbers kann sich SPD-Frakionsvize Martin Volkenrath nicht verkneifen: „Es wird so getan, als gäbe es keinen Handlungsbedarf. Das Gegenteil ist der Fall.“ Elbers hatte gesagt, die Umgestaltung könne noch warten. Frank Grenda von den Piraten schlägt vor, dazu die Bürger zu befragen: „Wir könnten eine Online-Umfrage starten. Dann sehen wir, was die Düsseldorfer meinen.“

Einen Blick in die fernere Zukunft wirft Max Schade. Der 20-Jährige will Stadtplanung studieren und sagt: „Es geht hier nicht um Aufenthaltsqualität, sondern um die Funktionalität. Wichtig ist eine klare Beschilderung. Weg kann, was die Sicht behindert, auch die Bäume. Die Leute müssen sich orientieren können.“

Dem stimmt Grünen-Fraktionssprecher Norbert Czerwinski zu: „Ich bin ja für Bäume. Aber zur Architektur des Bahnhofs passen sie nicht.“ Er will Gespräche mit Awista und Rheinbahn führen in Sachen Sauberkeit, eine bessere Beschilderung könne Thema eines Antrags sein.

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