Bau-Skandal: Haftstrafe für Makler

78-Jähriger muss vier Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.

Düsseldorf. Bis zum Schluss des Prozesses schwieg Johann G., eine der Schlüsselfiguren im Finanzskandal um den landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb. Der 78-Jährige soll unter anderem an dem Verkauf des Geländes an der Werdener Straße, auf dem heute Amts- und Landgericht stehen, und dem ehemaligen Schlösser-Gelände Millionen verdient haben, ohne die Einnahmen beim Finanzamt anzugeben.

Wegen Steuerhinterziehung wurde der Immobilienmakler Donnerstag zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt. Als das Finanzamt drei Millionen Euro von Johann G. forderte, habe er immer wieder falsche Adressen angegeben, so dass er für die Steuerfahnder nicht greifbar war. Außerdem gab der Geschäftsmann an, dass er Insolvenz anmelden müsse oder sich aufs Rententeil zurückgezogen habe.

Tatsächlich soll der 78-Jährige aber über genügend finanzielle Mittel verfügt haben, um die Steuern bezahlen zu können. Sowohl beim Verkauf des Gerichtsgeländes als auch bei dem Schlösser-Grundstück, auf dem die Fachhochschule gebaut wird, war Johann G. als Vermittler tätig. Abgeschlossen wurden die Geschäfte dann vom BLB, angeblich zu überhöhten Preisen.

Gegen den ehemaligen BLB-Geschäftsführer laufen die Ermittlungen noch. Im Prozess hatte Johann G. zu den Vorwürfen geschwiegen und den BLB-Mann nicht belastet. Die Hoffnung mancher Ermittler, der Makler könne eine umfassende Beichte ablegen, erfüllte sich nicht.

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