Besucher stürmen die City: Polizei sperrt Schadowstraße

Passanten wurden unter dem Tausendfüßler umgeleitet. Freude beim Einzelhandel: Samstag war der umsatzstärkste Tag.

Düsseldorf. Das gab es wohl noch nie: Polizeibeamte und Verkehrskadetten mussten am Samstag die Schadowstraße für Fußgänger wegen Überfüllung sperren. Stürze und folgenreiche Drängeleien waren nicht mehr ausgeschlossen. „Wir hatten am Wochenende vor dem dritten Advent schon festgestellt, dass es sich in diesem Bereich extrem knubbelte“, erläutert Polizeisprecher Markus Niesczery. Konkret handelt es sich um einen Engpass unterhalb des Tausendfüßlers an den Bauzäunen für den Kö-Bogen bzw. der Wehrhahn-Linie (ehemalige Tuchtinsel).

Simon Höhner, Leiter der Düsseldorfer Verkehrskadetten: „Schon am vorletzten Wochenende gab es hier große Probleme. Als die Menschen nicht mehr weiterkamen, weil Gaffer einen Rettungseinsatz behinderten, haben sie teilweise einfach die Bauzäune geöffnet und sind dort weitergegangen.“

Diesmal nun mussten die Polizei, das Amt für Verkehrsmanagement und die Kadetten eine Sperrung einrichten: Gegen 16 Uhr war es zwischen Berliner Allee und Tausendfüßler so voll, dass die Menschen nicht mehr aneinander vorbeikamen. Höhner: „Bis zu 15 Minuten dauerte es, bis die Fußgänger diesen Engpass passieren konnten. Im schlechtesten Fall hätte es womöglich auch zu einer Panik kommen können.“ Verantwortliche bei der Polizei stellten alle Beamten des für diesen Tag vorgesehenen Verkehrseinsatz bereit, um den Menschenstrom aus Richtung Königsallee hinter den Straßenbahngleisen rechts unter dem Tausenfüßler weiterzulotsen (siehe Grafik). Erst über den Umweg Berliner Allee kamen sie zurück auf die Schadowstraße.

Unterstützt wurden sie von den Verkehrskadetten der Stadt Düsseldorf. Allerdings waren weiterhin so viele Fußgänger unterwegs, dass erst gegen 19 Uhr der gesamte Polizeieinsatz wieder zurückgefahren werden konnte. „Wir würden uns freuen, wenn solche Einsätze künftig früher besprochen werden, wenn solche Engpässe vorher klar sind“, kritisiert Höhner.

Der Rheinische Einzelhandels und Dienstleistungsverband (REHDV) zeigte sich dagegen zufrieden mit dem vierten Adventssamstag: Er war der bislang umsatzstärkste Tag im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Während im vergangenen Jahr der starke Wintereinbruch die Verbraucher vom Besuch der Städte abgehalten habe, hätten in diesem Jahr dank des meist trockenen Wetters die Rahmenbedingungen weitgehend gestimmt.

„Das zunehmend kalte Wetter hat die Kunden auch verstärkt bei warmer Winterbekleidung und Wintersportartikeln zugreifen lassen“, sagt Peter Achten, REHDV-Hauptgeschäftsführer. Tabletcomputer, Smartphones, E-Reader, Uhren, Düfte und Fotoartikel haben darüber hinaus besonders in der Gunst der Kunden gestanden.

„Hohe Erwartungen haben wir auch an die kommende Woche und rechnen nochmals mit hohem Andrang. Während bisher vor allem Geschenke gekauft wurden, werden dann die Kassen der Lebensmittelhändler klingeln“, so Achten.

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