Bus-Unfall: Züge in Eller fahren wieder

Die Schienen sind repariert, der Überweg ist ab kommender Woche frei.

Düsseldorf. Sie rollen wieder. Nach dem schweren Unglück mit zwei Zügen und einem Linienbus im Dezember ist die Güterzugstrecke durch Eller seit der vergangenen Woche wieder in Betrieb. Voraussichtlich am Dienstag soll auch der Übergang wieder für Autos und Fußgänger sowie Busse freigegeben werden. „Das ist unser letzter Stand“, erklärt ein Bahnsprecher auf WZ-Anfrage.

Am Abend des 19. Dezember bleibt ein Bus der Linie 721 direkt auf dem Bahnübergang an der Straße Am Hackenbruch liegen — ersten Ermittlungen zufolge wegen eines technischen Defekts. Der 51 Jahre alte Busfahrer und die drei Fahrgäste können gerade noch entkommen. Dann prallen nacheinander zwei Güterzüge in den Bus, der komplett auseinandergerissen wird. Die Elleraner haben Glück: Einer der Züge hatte zuvor große Mengen Gas transportiert, die Kesselwagen jedoch kurz zuvor in Duisburg entleert. So wird wie durch ein Wunder niemand verletzt.

Jetzt sind die Schienen und Oberleitungen geflickt. Dass die Arbeiten am Überweg länger dauern würden, war laut Bahnsprecher von Anfang an klar: „Es muss eine ganz neue Sicherungstechnik eingebaut werden.“ An Fahrzeugen und dem Übergang entstand ein Gesamtschaden, der „in die Millionen geht“.

Wer dafür bezahlt, ist noch unklar. „Unsere Ermittlungen sind abgeschlossen“, sagt Polizeisprecher Michael Baum. „Wir sehen erst einmal keinen strafrechtlichen Hintergrund.“ Sprich: Busfahrer und Rheinbahn haben sich offenbar keiner Straftat schuldig gemacht. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Unternehmen auf keinen Fall für den Schaden aufkommen muss. „Wir behalten uns zivilrechtliche Ansprüche vor“, heißt es von der Bahn.

Der Übergang wurde wiederhergestellt wie zuvor: mit Halbschranken, ohne dass vor der Durchfahrt eines Zuges überprüft wird, ob die Gleise frei sind.

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