Messe in Düsseldorf Caravan-Salon: Das sind die aktuellen Wohnwagen-Trends

Kompakte Kastenwagen und riesige Luxusmobile: Der Caravan-Salon, der noch bis Sonntag läuft, zeigt beide Seiten.

Messe in Düsseldorf: Caravan-Salon: Das sind die aktuellen Wohnwagen-Trends
Foto: Judith Michaelis, dpa

Düsseldorf. Manövrieren in engen südeuropäischen Altstadtgassen oder einfach zu Hause mal kurz zum Bäcker — dafür waren Campingmobile bislang eher weniger geeignet. Doch jetzt steuert die Campingbranche mit leichten Fahrzeugen in die Zukunft. Heizungen und Klimaanlagen lassen sich zudem bei immer mehr Modellen per App an- und ausschalten. Und neben dem klassischen Weiß ist bei Reisemobilen und Caravan-Anhängern zunehmend Farbe zu sehen.

Diese Trends prägen die weltgrößte Messe für Freizeitfahrzeuge, die noch bis einschließlich Sonntag geöffnet hat. 590 Aussteller zeigen auf dem Stockumer Messegelände mehr als 2000 Fahrzeuge, mit mehr als 170 000 Besuchern rechnen die Veranstalter.

Oldtimer und Opa's Campingwagen: Der Caravan-Salon 2015
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Kastenwagen — ausgebaute Transporter, häufig auf Fiat-Basis — haben wegen der großen Nachfrage eine größere Halle bekommen. „Mit sechs Metern Länge finden Sie einfach leichter einen Parkplatz als mit acht oder neun“, sagt Wilfried Leupolz vom Hersteller Bürstner. Das Unternehmen bietet erstmals auch Kastenwagenmodelle. 42 000 Euro Grundpreis kostet der City Car mit quer eingebautem Heckbett.

Alltagstauglichkeit und sportliche Ausstrahlung stehen auch bei Caravan-Anhängern wie dem „Sport & Fun“ des großen bayerischen Herstellers Knaus Tabbert im Vordergrund. Der Caravan kann im Heck ein Motorrad mitnehmen. Außerdem ist viel Platz für Kite-Surf-Bretter oder für ein E-Bike.Der Caravan kostet 15 990 Euro. Knaus setzt wie viele andere Hersteller auf digitale Steuerung seiner Fahrzeuge, wie Knaus-Vertreter Alexander Wehrmann bekräftigt. Größere Reisemobile des Herstellers würden zunehmend mit Smartphone- oder App-Steuerung für Licht, TV und digitalen Anzeigen für Gas- und Wasserstände ausgestattet.

Auch beim 6,50 Meter langen Caravan Brillant 650 von Fendt lassen sich Heizung und Klimaanlage per SMS fernsteuern. „Da können Sie beim Wandern vom Berg aus schon mal die Heizung im Wagen anstellen“, sagt Fendt-Vertreter Thomas Kamm.

Der Fendt ist ein Luxus-Fahrzeug mit riesigem Kühlschrank, Komfortbett und einem simulierten offenen Kamin einschließlich der Knackgeräusche des Holzes und fängt bei 44 000 Euro an. Zwei Tonnen Leergewicht setzen allerdings auch ein entsprechend großes Zugfahrzeug voraus.

Der Fendt-Caravan steht für die Luxus-Modelle, die es beim Caravan-Salon natürlich auch gibt. Schließlich strotzt die Branche in diesem Jahr vor Kraft. Um über zehn Prozent sind die Neuzulassungen von Januar bis Juli gestiegen. Für das Gesamtjahr rechnen Experten mit sechs Prozent Zuwachs für Caravans und zehn Prozent bei Reisemobilen.

Unter den Käufern sind viele Durchschnittsverdiener mit Fernweh, die für um die 50 000 bis 60 000 Euro Kastenwagen oder Teilintegrierte — zwei Drittel aller Neuzulassungen — erwerben. Aber es gibt auch sehr reiche Kunden. Für diese Klientel bietet etwa Stephan Wirths von der Firma Action mobil einen MAN-Expeditionslaster mit 480-PS-Motor, Tiefkühltruhe und Bose-Soundsystem an. Wer ihn kaufen will, muss 800 000 Euro auf den Tisch legen.

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