Das Oktoberfest nach der Wiesn

Schützen feierten mit Verspätung die bayerische Tradition.

Düsseldorf. Wer am Samstag ohne Lederhosen und Dirndl auftauchte, wurde ziemlich schräg angeguckt. Ganz in bayerischer Tradition wurde in Niederkassel das Oktoberfest gefeiert. Klar, dass auch die Speisekarte angepasst wurde. Zur Musik der Band „Bayernpower“ wurde es deftig. Spießbraten, Weißwürste, Brezeln und Obazda wurden zum Bier serviert.

Es war so etwas wie die kleine Fortsetzung der Münchener Wiesn, die vor einer Woche zu Ende gegangen war. Organisiert wurde das Fest von den Niederkasseler St.-Sebastianus-Schützen. Mehr als 2000 Gäste waren dabei. „Ich freue mich auf einen Abend, von dem Düsseldorf noch lange reden wird“, sagte Britta Damm, Vorsitzende des Schützenvereins. Dazu brauchte es nicht einmal ein festes Programm: „Das Highlight ist die Stimmung selbst. Die meisten Besucher kennen sich. Dadurch hat alles einen dörflichen Charakter“, sagte der zweite Vorsitzender Frank Vossen.

Um den zu bewahren, möchten die Schützen ihr Oktoberfest — trotz der großen Nachfrage — nicht vergrößern. „Angefangen haben wir vor sieben Jahren mit 600 Leuten, jetzt sind es mehr als 2000. Zwar haben wir immer mehrere hundert Menschen auf der Warteliste, aber so wie es jetzt ist, hat man sich noch im Blick“, sagte Vossen.

Seit dem ersten Oktoberfest feiern Willi und Christa Pulm mit den Schützen. „Es macht einen Riesenspaß. Wir sind selbst aus Niederkassel und treffen hier unglaublich viele Bekannte“, sagte Christa Pulm. „Und wenn Fremde kommen, fühlen auch die sich schnell wie zu Hause“, ergänzte ihr Mann.

Zum ersten Mal waren am Samstag Kai Unterwainig und Kim Kramer auf der Niederkasseler Wiesn unter der Theodor-Heuss-Brücke. „Wir haben schon viel davon gehört, aber noch nie Karten bekommen. In diesem Jahr haben wir dann rechtzeitig vorbestellt“, erzählten die beiden. Kramer nutzte die Gelegenheit, um dort ihren 23. Geburtstag zu feiern. Und sie war nicht allein: Auch Schützenkönigin Sibylle Bramer hatte Geburtstag und durfte das Bierfass anstechen. Ihr Urteil nach dem ersten Schluck: „Es schmeckt sehr gut. Jetzt freue ich mich aufs Feiern.“

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