Data Becker macht dicht — 100 Jobs verschwinden

Der IT-Verlag und Software-Anbieter schließt zum 31. März 2014.

Düsseldorf. Wer zurzeit an dem großen Gewerbegebäude an der Merowingerstraße 30 vorbeigeht, sieht nur leere Schaufenster, dahinter ein verlassenes Ladenlokal. Der Fahrradhändler „Lucky Bike“ ist vor wenigen Wochen aus den ehemaligen Verkaufsräumen des IT-Verlags und Software-Anbieters Data Becker ausgezogen.

Nicht viel anders wird es bald eine Etage höher aussehen. Denn hier sitzt Data Becker noch, schließt allerdings zum 31. März 2014 den Betrieb. Das bestätigte am Mittwoch Silke Wesemeyer, Pressesprecherin des Unternehmens.

„Noch ist alles im Fluss, wir werden aber unseren internen und externen Verpflichtungen nachkommen“, sagte Wesemeyer. Data Becker wurde 1981 in Düsseldorf gegründet und gehörte zu den größten und ältesten IT-Verlagen Deutschlands.

Von der Schließung sind rund 100 Mitarbeiter betroffen. Weiterentwicklung, Vertrieb und Support wesentlicher Softwareprodukte sollen laut Data Becker an Dritte übergeben werden, der technische Service für die Produkte so gesichert werden. Über einen Teilverkauf der Softwaresparte soll es bereits Verhandlungen geben.

Zur Zukunft der Mitarbeiter und zu den Gründen der Schließung wollte sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern. Einfacher dürfte das Geschäft für Data Becker in den vergangenen Jahren aber nicht geworden sein. IT-Fachwissen ist mehr und mehr gratis im Internet zu finden, was den Absatz von Fachliteratur erschwert.

So sank die Auflage des von Data Becker herausgegebenen Computermagazins „PC Praxis“ zwischen 2001 und 2012 von 260 000 auf 65 000. Der Software-Markt hat zunehmend mit der Nutzung von Smartphones und Tablett-PCs zu kämpfen.

Langfristig hätte Data Becker ohnehin die Merowingerstraße verlassen müssen. Die Geschäftsräume liegen auf dem Auto-Becker-Areal — die Data Becker-Gründer Achim Becker und Harald Becker sind Söhne des 1994 verstorbenen Autohändlers Wilhelm Becker —, dass 2011 von der Quantum Immobilien AG erworben wurde.

Auf dem Gelände soll das Wohnquartier „Karolinger Höfe“ (siehe Grafik) mit 350 Wohneinheiten entstehen. Quantum und die Stadt Düsseldorf streben bis 2014 Baurecht für das Areal an, schon Ende 2015 könnten die ersten Bewohner einziehen.

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