Demonstration für Israel blieb friedlich

Rund 300 Teilnehmer kamen zum Heine-Platz. Scharfe Kritik an der Hamas.

Bürgermeister Günter Karen-Jungen übte auf der Demonstration scharfe Kritik an antisemitischen Parolen.

Bürgermeister Günter Karen-Jungen übte auf der Demonstration scharfe Kritik an antisemitischen Parolen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Um die Solidarität mit Israel ging es rund 300 Demonstranten am Donnerstagabend auf dem Heinrich-Heine-Platz. Wegen der sich zuspitzenden Situation im Nahen Osten und antisemitischen Tendenzen in Deutschland hatten die Jüdische Gemeinde, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Zionistische Organisation Deutschlands zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen.

Obwohl rund 20 Gegen-Demonstranten versuchten, die Veranstaltung zu stören, kam es nach Angaben der Polizei zu keinen größeren Zwischenfällen.

Demo für Solidarität mit Israel auf dem Heinrich-Heine-Platz
12 Bilder

Demo für Solidarität mit Israel auf dem Heinrich-Heine-Platz

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Schon gegen 17.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Beginn der Demonstration, trennte die Polizei die beiden Gruppen, die zunächst Parolen wie „Kindermörder Israel“ oder „Hamas raus aus Gaza“ austauschten. Später kam es auch zu kleineren Rangeleien mit den sehr aggressiv auftretenden Pro-Hamas-Aktivisten.

Angegriffen wurde unter anderem Orkan Özdemir-Kohen, der kleine Israel-Fähnchen an die Demonstranten verteilte: „Ich bin türkischer Jude. Sie haben mir gesagt, man kann nicht Türke und Jude sein und kündigten an, mich zu zerstören.“ Das wird eine Strafanzeige nach sich ziehen.

Absolut friedlich ging es dagegen rund um den Pavillon zu, wo Bürgermeister Günter Karen-Jungen die Teilnehmer begrüßte. „Die Hamas trägt die Schuld für das Leiden der eigenen Bevölkerung“, erklärte er und geißelte die antisemitischen Parolen der vergangenen Wochen als „beschämend und widerwärtig“. Ähnliche Töne kamen auch von den anderen Rednern, darunter mehrere Landtagsabgeordnete.

„Ich bin hier, weil die Jüdische Gemeinde nicht für die Politik Israels verantwortlich gemacht werden kann“, sagte der ehemalige Polizeipräsident Michael Dybowski, der selbst Vorstandsmitglied der Deutsch-Jüdischen Gesellschaft ist. Bei der Kritik an Israel müsse man sehr genau hinsehen: „Die Hamas versteckt sich hinter zivilen Zielen.“

Initiator der Kundgebung ist Gabriel Goldberg: „Die Bilder von unschuldigen Zivilisten, die sterben, sind schrecklich. Wir müssen ein Zeichen in die Welt senden. Israel möchte mit allen Ländern der Welt in Frieden leben. Unser einziger Feind ist die Hamas.“

Unbeteiligte schüttelten vor allem bei den wie am Spieß schreienden Gegen-Demonstranten den Kopf. „Die sollen sich freuen, dass sie in diesem Land in Frieden leben können“, findet Jürgen Posern.

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