Der Ausverkauf im Sevens beginnt

Zum Umbau verlassen viele kleine Läden das Center. Dafür wächst Saturn. Und ein weiterer großer Ankermieter kommt.

Düsseldorf. Wer in diesen Tagen durch das Sevens läuft, dem fallen überall große Schriftzüge ins Auge. Viele Geschäfte bieten Rabatte, von Ausverkauf ist die Rede und Schließungen. Der Grund: Der Umbau des Einkaufszentrums startet in wenigen Tagen. Viele Geschäfte werden für immer schließen müssen. Das Sevens bekommt ein neues Konzept.

Das Centermanagement will darüber noch nicht reden. Klar ist zunächst, dass der Ankermieter Saturn wachsen wird. Zurzeit residiert der Elektronikriese in den Etagen drei bis fünf. Es gilt als ausgemacht, dass Saturn eine komplette Etage dazugewinnt, naheliegend ist das zweite Obergeschoss. Geschäftsführer Dirk Henckel sagt nur so viel: „Wir werden ein Flagshipstore.“

Doch neben Saturn soll es noch einen weiteren Ankermieter geben. Centermanagerin Silke Bosbach will noch keine Namen nennen. Geplant ist, fast die gesamte erste Etage an einen einzigen Mieter zu vergeben. Ausnahme bleiben Joop und Strenesse, deren Läden jeweils über Erdgeschoss und erste Etage gehen.

Das bedeutet auch: Für viele der derzeitigen Mieter wird im neuen Sevens kein Platz mehr sein. Die Verhandlungen sind offenbar erst sehr kurzfristig geführt worden, manche bis heute nicht abgeschlossen.

Einige Mieter werden einfach eine Tür weiter ziehen, in die Kö-Galerie, die ihren Umbau fast abgeschlossen hat. Ohnehin ist geplant, Galerie und Sevens mit einem Durchbruch zu verbinden. Zu den Übersiedlern gehören der Schuhladen von Lloyd und die Galerie Mensing. Auch andere Einkaufszentren können sich freuen: Das Designforum zieht ins Stilwerk, Dom in die frühere Lütgenau-Filiale in den Schadow-Arkaden. Der Modeladen Elb dagegen wird seine Filiale ersatzlos schließen: „Für uns wird hier nach dem Umbau nicht mehr genug Platz sein“, sagt Mitarbeiterin Manuela Knabe.

Der Grund für die neue Struktur: Die Geschäfte in der ersten und zweiten Etage sollen nicht sehr gut gelaufen sein. Viele Kunden betrachteten die Etagen vor allem als Durchgang in Richtung Saturn. Dass man beim Aufstieg eine ganze Runde durchs Gebäude drehen muss, finden viele Kunden ärgerlich. Diesen Missstand zu beseitigen, wird als ein Grund für den Umbau genannt. Dabei sollen die Rolltreppen zusammengeführt werden, wo heute die Aufzüge sind.

Für die Kunden werden die Arbeiten spürbare Veränderungen bringen. Start ist der 3. Januar. In den Wochen darauf werden die Geschäfte im ersten und zweiten Stock sowie die Restaurants im Untergeschoss schließen. Im Erdgeschoss wird versucht, den Betrieb größtenteils aufrechtzuerhalten. Ob das gehen wird, weiß man zum Beispiel beim Schreibwarenhandel Bethge im Erdgeschoss noch nicht. Einzig Saturn wird offen bleiben. Allerdings wird es auch dort im Laufe des Jahres zu Behinderungen für die Kunden kommen.

Über die Kosten hüllt das Sevens sich bislang in Schweigen. Zum Zeitplan: Gegen Ende des Jahres soll alles fertig sein.

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