Der Düsseldorfer Wohnungsmarkt entspannt sich

Die Preise für Kaltmieten sind um rund zehn Prozent gefallen. Auch Eigentumswohnungen sind günstiger.

Neue Wohnungen für Düsseldorf: Im Thyssen Trade Center werden aus Büros Wohnungen.

Neue Wohnungen für Düsseldorf: Im Thyssen Trade Center werden aus Büros Wohnungen.

Foto: DY/Ansicht: Patrizia

Düsseldorf. Viele Jahre lang kannten die Mieten in Düsseldorf nur eine Richtung — steil nach oben. Doch dieser Trend ist laut Ring Deutscher Makler im Bezirk Düsseldorf (RDM) gestoppt. Dessen Vorsitzender Jörg Schnorrenberger verkündete auf einer Pressekonferenz nicht nur Entspannungstendenzen auf dem Immobilienmarkt, sondern zum Teil sogar fallende Preise.

Bei Wohnungskaltmieten verzeichnet Schnorrenberger im Preisspiegel für 2015 einen Rückgang um zehn Prozent. In beliebten Quartieren wie Flingern und Unterbilk sind es nun zehn statt elf Euro, an sehr guten Standorten 13,50 statt 15 Euro. Beim Wiederverkauf einer bestehenden Eigentumswohnungen gingen die Kosten laut RDM um zwei bis neun Prozent zurü´ck. Weiter gestiegen sind hingegen Preise für Einfamilienhäuser.

Schnorrenberger erklärt die Trendwende trotz anhaltend hoher Nachfrage wie folgt: „Zum einen nahm die Erhöhung der Bautätigkeit Druck aus dem Kessel, ferner scheint das Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt zu greifen.“ Letzteres soll für mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt sorgen.

Vor allem bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gab es Zuwachs. Der RDM verweist auf Erhebungen des Landesamtes für Statistik: 2013 waren es mit 1740 Einheiten 31,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres steigerte sich die Zahl noch mal um 23 Prozent. Dennoch verweisen die Makler auch auf das Institut für Deutsche Wirtschaft, das mahnt, dass sogar 2550 Wohnungen pro Jahr gebaut werden müssten, um das Bevölkerungswachstum in der Stadt aufzufangen. OB Thomas Geisel versprach für die nächsten Jahre ja sogar 3000 Wohnungen.

Auch für die nähere Zukunft erwarten die Makler keinen weiteren Preisansteig, allerdings auch keinen weiteren Rückgang. RDM-Vorstandsmitglied Klaus Rodenkirchen: „Ich denke, mit diesen leichten Preisdämpfern bei Bestandswohnungen müsste es gut sein.“

Für weitere Entspannung sorgen sollen Neubauprojekte wie auf dem Areal der ehemaligen Gerresheimer Glashütte (1400 Wohnungen), der dritte Bauabschnitt in Grafental (1600), das Hochhaus Sky-View (680), die Wohntürme an der Toulouser Allee und das Thyssen Trade Center.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort