Der schrankenlose Weg in Düsseldorfer Parkhäuser

Ein neues Unternehmen ermöglicht die ticketlose Fahrt ins Parkhaus. Für Einkäufe bei Partnern gibt es Gutschriften.

Der schrankenlose Weg in Düsseldorfer Parkhäuser
Foto: Young

Düsseldorf. In einigen Parkhäusern öffnen sich die Schranken für Autofahrer seit neuestem automatisch — zumindest für die Kunden des Start-up-Unternehmens Evopark. Wer sich auf der Internetseite des Anbieters gratis registriert, erhält per Post eine Kundenkarte, die die Schranken dank eines eingebauten Chips automatisch öffnet. Es reicht, die Karte aufs Armaturenbrett zu legen. Streckübungen im Auto vor den Ticketschlitzen an Ein- und Ausfahrt sowie der Weg zum Ticketautomaten erübrigen sich damit.

Bezahlt wird automatisch, die Rechnung kommt am Monatsende. Einen Überblick über aktuellen Kosten gibt es jederzeit im Internet. Freie Parkplätze zeigt eine kostenlose App an.

Jetzt ist am Grabbeplatz unter dem Kom(m)ödchen das dritte Parkhaus in der Stadt mit der Technologie für den neuen Service ausgerüstet worden. Seit knapp drei Monaten läuft die Testphase bereits am Barbarossaplatz und an der Immermannstraße. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Tobias Weiper, einer der vier Geschäftsführer. Technische Probleme habe es keine gegeben, 150 Kunden seien mittlerweile registriert.

Doch das soll nur der Anfang sein. Eine große europäische Parkhauskette wird neuer Partner, am Mittwoch soll der Vertrag unterschrieben werden. Das Unternehmen verfügt in Düsseldorf über Objekte in zweistelliger Zahl (etwa an der Kö). In sechs bis acht Wochen sollen die Nutzer mit der Chipkarte in die ersten dieser hinzukommenden Parkhäuser fahren können. „Wir verhandeln zudem mit weiteren Betreibern und sind da auch schon sehr weit“, sagt Weiper.

Auch die beiden bisherigen Partner, die Park One GmbH und die Verkehrswacht Parkplatz GmbH, wollen das Angebot auf weitere Objekte ausweiten. „Nach dem Grabbeplatz wird in etwa drei Wochen auch unser Parkhaus an der Hohe Straße aufgerüstet sein. Wenn das gut läuft, kann ich mir das auch für weitere unserer neun Objekte vorstellen“, sagt Kay Kaymer, Geschäftsführer der Verkehrswacht Parkplatz.

Die GmbH bewirtschaftet etwa den Parkplatz am Tonhallenufer oder auch das Gebäude Parkhaus an der Arena. Kaymer erhofft sich vom neuen Angebot mehr Kundenbindung und insgesamt mehr Frequenz. Bei jeder Evopark-Buchung fließt im Gegenzug eine kleine Gebühr an das Start-up-Unternehmen.

Auf eine dreimonatige Testphase blickt man bei Park One zurück — und ist bislang hochzufrieden: „Das System ist einfach zu bedienen und vor Missbrauch gut geschützt. Zudem gab es bislang keine Ausfälle“, sagt Andreas Mahnert-Lueg, Geschäftsführer der Park One GmbH. In Berlin und München habe man bei Tests mit vergleichbaren Anbietern weniger gute Erfahrungen gemacht. Als Nächstes soll nun in Düsseldorf auch die Garage an der Gartenstraße mit aufgenommen werden.

Schmackhaft machen will Evopark seinen Servicedienst auch mit Hilfe von Kooperationspartnern in Einzelhandel und Gastronomie. Wer dort einen bestimmten Mindestbetrag bezahlt, erhält eine Gutschrift, die auf dem Evoparkkonto verrechnet wird. Bislang sind jedoch nur neun kleinere Geschäfte oder auch eine Apotheke registriert. „Wir gehen davon aus, dass größere Partner dazukommen, wenn wir uns in mehr Parkhäusern etabliert haben“, sagt Weiper.

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