Lohausen Die Villa Kunterbunt in Düsseldorf

Tapferkeit, Freundschaft und Selbstvertrauen. Das will Eli Weber Kindern auf ihrer Farm mitgeben. Die war nun Vorbild für einen Kinderfilm.

Lohausen: Die Villa Kunterbunt in Düsseldorf
Foto: Young

Düsseldorf. Eigentlich ist Eli Weber gar keine richtige Indianerin. Aufgewachsen ist sie in Wittlaer auf einem Bauernhof und hat seither ein großes Herz für Tiere und die Natur. Das hat sie später zum Beruf gemacht. „Auf der Farm und bei den Sommercamps möchte ich den Kindern etwas von meiner eigenen Kindheit mitgeben“, sagt die 48-Jährige.

Jedes Jahr veranstaltet sie während der Sommerferien ein Sommerlager am Wald bei Wittlaer, bei dem die Kinder reiten, in Tipis übernachten und allerlei Indianerdinge machen können. „Diese Indianersache kam irgendwann dazu“, erinnert sich Eli. Vielleicht, weil sie abends am Lagerfeuer gerne Indianergeschichten erzählt. Von dem Volk der Chikaki, die unter der Erde im Wald in Wittlaer leben oder von ihrem Großvater, dem Apachen Hatschi, von dem ein Foto in ihrem Wohnzimmer in Lohausen hängt.

„Viele Indianergeschichten handeln eigentlich von Tapferkeit, Freundschaft und Selbstvertrauen“, sagt Eli. Das wolle sie den Kindern mitgeben. Außerdem wolle sie den Stadtkindern auch die Natur näher bringen. Viele haben noch nie so viel Zeit im Freien und im Wald verbracht wie in einer Woche mit Eli.

Aber nicht nur das Sommercamp bieten Eli und ihr Team an. Das restliche Jahr verbringen sie auf der „kleinen Farm“ in Lohausen. Die Farm mit ihrem bunten Zaun, der verwucherten Veranda und Pferden, die auch mal durchs Küchenfenster hereinschauen, erinnert an Pipi Langstrumpfs Villa Kunterbunt.

Dort kann man Eli für den Kindergeburtstag, das Klassenfest und vieles mehr besuchen. Meistens stehen die Tage auf der Farm auch im Zeichen der Indianer.

Auf so einem Indianer-Kindergeburtstag war auch Anja Kömmerling einmal mit ihrer Tochter zu Gast. Kömmerling ist Kinderbuchautorin und ließ sich von der warmherzigen Farmbesitzerin sofort inspirieren. „Das Kind, das damals Geburtstag gefeiert hat, war ein richtiger Winnetou-Fan“, erzählt Kömmerling. Der habe die Filme auswendig gekannt und sich wie ein echter Indianer gefühlt. Nur aufs Pferd habe er sich am Anfang nicht getraut. Im Laufe des Tages habe er immer mehr Selbstvertrauen gefasst und am Ende doch den Mut gefunden, wie ein richtiger Häuptling auf dem Pferd durch die Farm zu reiten.

Dieser Tag auf der Farm inspirierte Kömmerling zu dem Buch „Winnetous Sohn“, das inzwischen auch verfilmt wurde. „Auch in dem Film geht es um Freundschaft und Selbstbewusstsein. Darum dass man alles schaffen kann, egal wer oder wie man ist“, sagt Kömmerling. Eigentlich mache ja auch nicht die Herkunft einen echten Indianer aus, sagt sie, sondern, dass man das Herz am rechten Fleck hat.

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