Bauplanung Düsseldorf plant drei neue Wohntürme am Bahnhof

Zwischen Kölner- und Erkrather Straße soll es 1000 Wohnungen geben — u.a in drei 60-Meter-Häusern.

Düsseldorf. Düsseldorf hat nur noch vergleichsweise wenig Bauland, aber die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Die Folge: Düsseldorf wächst in die Höhe. Auf dem Gelände des ehemaligen Derendorfer Güterbahnhofs entstehen derzeit gleich drei Wohntürme. Am Mittwoch stellte die Stadtverwaltung die Pläne für drei weitere — ähnlich große — Hochhäuser vor. Entstehen sollen sie auf dem Areal zwischen Erkrather- und Kölner Straße.

Dort war ursprünglich ein Mix aus Büros und Wohnen geplant, als optischen Anker hatte das Architekturbüro Jürgen Mayer H. ein 100-Meter-Hochhaus entworfen. Dort hätten mehrere hundert Arbeitsplätze unterkommen sollen. Vor einigen Monaten wurde diese Planung gekippt: Zu schwach ist aktuell die Nachfrage nach neuem Büroraum, sehr stark hingegen die nach Wohnfläche.

Am Mittwoch stellte Planungsdezernent Gregor Bonin die Neuplanung im Fachausschuss vor. Demnach sollen auf dem Gelände fast nur noch Wohnungen gebaut werden — rund 1000 an der Zahl. Meist siebengeschossige Bauten umschließen fünf kleinere Innenhöfe. Daraus ragen drei Hochhäuser hervor: Wohntürme mit einer Höhe von jeweils rund 60 Metern, das entspricht in etwa den Dimensionen der Häuser auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs.

Eine solche Massierung von Wohnraum hat es in Düsseldorf wohl noch nicht gegeben. Trotzdem bekam die Verwaltung am Mittwoch im Planungsausschuss grünes Licht für die weitere Planung. Vertreter aller größeren Parteien begrüßten das Projekt. Sie glauben, dass dort spannende Architektur entstehen kann. Grund: Jürgen Mayer gilt als renommierter Architekt, er bleibt weiterhin im Boot — einer der drei Türme soll seine Handschrift tragen (auf dem Bild der linke Turm). Die anderen beiden Hochhäuser werden von den Architekten Eller + Eller (Düsseldorf) und Delugan Meissl (Wien) entworfen (im Bild rechts).

Planungsdezernent Gregor Bonin nennt die drei Türme „drei Geschwister“, die ein unverwechselbares Ensemble im Stadtbild darstellen würden. Investor Catella sei überdies ausgesprochen kreativ, was das Finden besonderer Lösungen angehe. So sei daran gedacht, Kellerräume im zur Bahntrasse gelegenen Gebäudeteil oberirdisch zu bauen. Dadurch müsste man an anderen Stellen des Quartiers weniger in die Tiefe bauen — was immer teuer ist.

Klar ist: Auf dem „Living Central“ genannten Areal soll kein teurer Wohnraum entstehen. Preislich soll es um „Mietwohnungen für den Mittelstand“ gehen. Die höchsten Mieten und Kaufpreise sollen bei zwölf Euro und vierstelligen Summen pro Quadratmeter liegen. Außerdem sind auf dem Areal zwei neue Kitas und (wenige) Ladenflächen für die Nahversorgung geplant.

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