Eifersüchtiger Ex-Mann erschlug Architekten auf der Platanenstraße

Düsseldorf. Drei Wochen nach dem Mord an einem Düsseldorfer Architekten hat die Polizei in Luxemburg den 35 Jahre alten mutmaßlichen Mörder festgenommen. Er sei der Ex-Mann der Freundin des Opfers, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.

Als Motiv gehen sie von Eifersucht aus.

Der 41 Jahre alte Architekt war am 1. März von der Arbeit kommend im Hausflur erschlagen worden. Nachbarn fanden den Mann inmitten einer großen Blutlache im Treppenhaus. Seine Wertsachen waren nicht angerührt worden. Seine Lebensgefährtin, ebenfalls eine Architektin, wartete vergeblich in der gemeinsamen Wohnung auf ihren Freund.

Ein Geständnis habe der Verdächtige bislang nicht abgelegt, sagte Rainer Zöllner, Chef der Mordkommission. „Er bestreitet die Tat und dass er das Opfer kannte - was wir ihm widerlegen können“, sagte Zöllner über den in Luxemburg als Barkeeper arbeitenden mutmaßlichen Täter.

Der 35-Jährige habe nicht akzeptieren wollen, dass seine sechs Jahre alte Tochter von einem anderen Mann aufgezogen wurde und sei extrem eifersüchtig. Er wurde bereits am Dienstag mit Europäischem Haftbefehl festgenommen und soll in ein paar Tagen nach Düsseldorf gebracht werden.

Von einer „unglaublich kleinteiligen Ermittlung“ sprach Staatsanwältin Britta Zur. Danach war der 35-Jährige mit der Bahn angereist und hatte sich in der Düsseldorfer Jugendherberge eingemietet. Allerdings blieb er nicht über Nacht, sondern checkte schon kurz nach der Bluttat wieder aus.

Die Tatwaffe wurde bislang nicht entdeckt, möglicherweise war es eine Axt. Die Ermittler fanden sogar heraus, dass der Mann in Trier eine Jacke bei einer Reinigung abgegeben hatte. Auf der Flucht vor ihrem Ex-Mann, der schon früher gewalttätig geworden sei, war die Frau mit ihrer Tochter vor einem Jahr in ein Frauenhaus geflüchtet.

Die Ehe war schon Jahre zuvor in Russland geschieden worden, doch hatte das Paar in Deutschland weiter zusammengelebt. Nach Angaben der Ermittler hatte der Mann die Russin erpresst: Wenn er die Behörden über die Scheidung informiere, würde sie ihren Aufenthaltsstatus verlieren. Deswegen habe sie die Gewalttätigkeiten lange ertragen und die Schläge des studierten Politikwissenschaftlers nie angezeigt.

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