Ein Acker wird zum Zankapfel

Gegner und Befürworterdiskutierten am WZ-Mobil mit dem Bauunternehmer über die Baupläne.

Ein Acker wird zum Zankapfel
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Wer am Donnerstag zum WZ-Mobil auf der grünen Wiese in Angermund kam, hatte seinen Schirm dabei, denn der Himmel öffnete seine Pforten. Und wie. Trotzdem wollten viele Bürger mitdiskutieren, denn es ging darum, ob der Acker an der Kreuzung Auf der Krone/Heltorfer Schloßallee bebaut werden soll. Es wurde eine angeregte Diskussion, die am Ende eines deutlich machte: Den Bürgern geht es nicht nur um ihre Grünfläche in Angermund, sondern auch darum, dass es in der CDU offenbar eine „Immobilien-Fraktion“ gibt, die immer wieder umstrittene Bauvorhaben durchwinkt.

Nachdem der amtierende Bezirksvorsteher Ulrich Decker sich auf die Seite der Bürger geschlagen hat, will die CDU mit Bernhard von Kries am nächsten Dienstag bei der Sitzung der Bezirksvertretung sogar einen Gegenkandidaten ins Rennen schicken. Viele sahen seine Kandidatur kritisch. „Er hat bereits angekündigt, dass er an der Beratung des Bauvorhabens Auf der Krone in der Bezirksvertretung nicht teilnehmen wird“, erklärte die ehemalige Ratsdame Ruth Decker. Das bedeutet, der Architekt hat an dem Projekt auch persönliche Interessen.

Bauunternehmer Mathias Behrens hatte derweil seine Pläne mitgebracht. Die machten deutlich, dass es bei seinem Bauvorhaben um eine relativ kleine Fläche für fünf Einfamilienhäuser und zwei Doppelhaushälften geht: „Es gibt einen alten Flächennutzungsplan, nach dem eine Bebauung dort zulässig ist.“ Es gebe einen Vorvertrag über den Kauf des Grundstückes, er warte nun auf die Entscheidung der Bezirksvertretung: „Die hätten wir lieber heute als morgen.“ Sehr offen erklärte er den Anwohnern, dass er mit der Firma Adam und Trapp zusammenarbeitet, die auch bei anderen umstrittenen Projekten im Norden beteiligt ist. Und mit einer Immobilien-Firma verhandelt, bei der die Tochter eines ehemaligen CDU-Bezirksvorstehers beschäftigt ist.

Susanne Wussow, die Unterschriften gegen das Projekt gesammelt hat, machte deutlich, dass es ihr vor allem um mehr Transparenz geht. Es sei sehr schwierig, überhaupt die komplette Bauakte einzusehen. Aus der geht hervor, dass eine Genehmigung des Projektes weitere Bauanträge nach sich ziehen könnte. „Wir werden weiter gegen das Bauvorhaben kämpfen“, ergänzte Anwohnerin Christa Fluck.

Einige Bürger befürworten hingegen die Baupläne. „Es geht ja nur um eine kleine Fläche. Wenn hier schöne Häuser entstehen, die zur Umgebung passen, ist das völlig okay“, meinte Horst Köppel vom angrenzenden Reiterhof am Haus Bilkrath. Auch eine andere Anwohnerin plädierte klar für den Neubau: „Hier muss dringend mehr Belebung rein. Sonst verkommt Angermund zur Schlafgegend“, und ihr Sohn ergänzte: „Bald wohnen nur noch alte Leute hier. Frischer Wind wäre toll.“ Detlev Köhler aus Lintorf sucht gerade für seine Schwester ein Grundstück im Grünen. „Es ist sehr schwer, was zu finden. Die, die jetzt gegen neue Häuser sind, haben hier selbst mal auf Grünflächen gebaut. Nun zu sagen, keiner soll mehr herziehen, halte ich für sehr egoistisch.“

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