Ein bisschen Glühwein-Glück

Das Getränk gibt es in etlichen Variationen auf dem Weihnachtsmarkt — eine Übersicht.

Düsseldorf. Seit Wochen schon war die Laune des Kollegen von einer niederzwingenden Lethargie überschattet. „Herbst, das ist doch nix“, beklagte er sich maulend.

„Die Sonne ist weg und Glühwein gibt’s noch nicht.“ Vollkommen unnütz sei dieses Dasein. Seit Donnerstag hat sein Leben in Form dampfender Glühweinbecher wieder an Sinnhaftigkeit gewonnen. Endlich. Volle Buden, Zimtgeruch in der Nase und flüssige Wohligkeit in der Hand.

Jetzt gilt es nur noch herauszufinden, wo es in diesem Jahr den besten Glühwein gibt. Oder was es sich sonst noch zu probieren lohnt. Zur Auswahl stehen mehr als 15 Buden auf den sechs Märkten in der Innenstadt. Schon einmal vorab: Es gibt keinen Glühwein, der durch unseren Geschmackstest gefallen ist.

Los geht es mit einem Klassiker auf dem Gustaf-Gründgens-Platz neben der Eisbahn: roter Glühwein. Der kostet drei Euro (vier Euro mit Schuss). Nicht zu süß — und auch der Alkoholgeschmack des zehnprozentigen Getränks ist nicht zu penetrant.

Angesetzt wird der Glühwein beim Lieferanten der Buden-Betreiberin Yvonne Felleroff: „Da sind die typischen Gewürze drin, allerdings nicht so viel Zimt — den mag ja nicht jeder.“ Wer es etwas herber mag, der sollte den weißen Glühwein ausprobieren.

Auch in Bruno Schmelters Pyramide an der Flinger Straße gibt es die Weihnachtsmarkt-Klassiker. Besonders beliebt bei den Damen: Kirsch-Glühwein, der ist besonders süß (drei Euro).

Die Glühweine werden von einem Winzer im Westerwald für den Schausteller angemischt. „Der Wein wird maximal auf 70 Grad erhitzt und dann werden die Gewürze in einer Art Filterbeutel über einen gewissen Zeitraum — mindestens einen Tag — zum Ziehen hinein gelegt“, beschreibt Schmelter die Herstellung.

Wer gar nichts mit Wein anfangen kann, dem gefällt sicher der Apfelpunsch mit Calvados (vier Euro) aus dem „Kaffeepott“ auf dem Engelchenmarkt. Allein der intensive Apfelgeruch ist ein Tässchen wert.

Ein wenig experimentiert wird im „Glühteufel“ von Alex Hauck auf dem Schadowplatz. Mit gesunder Skepsis wird der „Heiße Hugo“ (vier Euro) probiert — eine aufgewärmte Version des Sommerklassikers aus Weißwein und Holundersirup. Das überraschende Urteil: Es sieht nicht nur toll aus mit der frischen Limette und Minze, sondern schmeckt auch noch. Unbedingt probieren!

Gleiches gilt übrigens für die Feuerzangenbowle von Heike Fischer auf dem Marktplatz. Drei Euro kostet das Gebräu aus den schönen Kupferkesseln. Besonders lecker: das Aroma von Orangen und Zitronen.

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