Ein Haartempel von Lagerfeld

Contest Sponsor Henkel baut am Graf-Adolf-Platz ein mobiles, zehn Meter hohe Geschäft. Der Entwurf stammt von Karl Lagerfeld.

Düsseldorf. Das Geheimnis ist endgültig gelüftet. Nachdem die Westdeutsche Zeitung bereits vor zwei Wochen über den zehn Meter hohen Bau für den Eurovision Song Contest (ESC) am Graf-Adolf-Platz berichtet hatte, ist es nun amtlich: Der Henkel-Konzert lässt für die Dachmarke Schwarzkopf einen zehn Meter hohen Haartempel auf der Wiese neben dem GAP bauen. Die so genannte Lightbox dient auf einer Gesamtfläche von 300 Quadratmetern als Geschäft (siehe Kasten), wird von den Machern aber auch als Kunstwerk bezeichnet.

Modezar Karl Lagerfeld, Werbepartner von Schwarzkopf, hat den kubusförmigen Leichtbau entworfen. „Er hat sich sofort bereit erklärt und eine Skizze auf ein Blatt gekritzelt“, so Henkel-Marketingchefin Tina Müller. Das war am 10. November während der Bambi-Verleihung in Potsdam. Im Januar wurde das Projekt dann konkret auf Papier begonnen. In weniger als vier Monaten werden damit Mitte April die Planungen durch das Architekturbüro HPP und der Bau umgesetzt sein — inklusive Genehmigungsverfahren.

Zur Einweihung am 14. April wird Lagerfeld persönlich anwesend sein. Offizielle Eröffnung ist am 16. April, einen Monat später wird der dreigeschossige Leichtbau abgebaut und zur „Milan Fashion Week“ nach Mailand transportiert. Nächste Station ist anschließend Paris.

Laut Joachim Faust von HPP funktioniert der Aufbau des mobilen Gebäudes wie ein Steckkasten. „Alle Bauteile sind bereits vorproduziert.“ Die Grundstruktur besteht aus einem leichten Stahltragwerk. Beim Genehmigungsverfahren habe sich die Stadt äußert kooperativ gezeigt. Besonderheit nach der Fertigstellung der drei Geschosse: „Der Pavillon leuchtet tags und nachts aus sich heraus.“ Hierzu werden transparente Elemente mit einer Tiefe von einem halben Meter die Konstruktion ummanteln. Die leuchtenden Scherenschnitte zeigen unter anderem den Schöpfer Karl Lagerfeld selbst und auch das Schwarzkopf-Symbol. Insgesamt gibt es 60 Einzelfelder, die mit einer entsprechenden Folie beschichtet werden. Auf den Schriftzug verzichtet der Bauherr Henkel.

Neben einer äußeren wird es auch eine innere Treppe in den Shop in der ersten Etage geben. Dort haben bis zu 200 Menschen Platz. Eine Etage darüber befindet sich der Salon mit fünf Plätzen zum Färben und Schneiden.

Zu den Kosten des Projekts hält sich der Konzern bedeckt. Welche Bedeutung der Markt allerdings für das Unternehmen hat, macht Tina Müller mit aktuellen Internetzahlen deutlich. Das Stichwort Haarkosmetik werde pro Woche 16 Millionen Mal gegoogelt.

Karl Lagerfeld zu seinem Projekt: „Wir haben ein mobiles Kunstwerk geschaffen, das ganz anders ist als das, was man bisher gesehen hat.“ In dem Shop werden auch Fotos der Lagerfeld-Models Coco Rocha, Charlott Cordes und Baptiste gezeigt.

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