Ein Hotel wie ein Museum — zu Gast in der Kurfürstensuite

8000 Euro kostet eine Übernachtung unterm prachtvollen Kronleuchter. Vertreter von Staatsgästen sollen das Hotel bereits unter die Lupe genommen haben: Sie schätzen die abgeschirmte Lage.

Hotelmanager Bertold Reul.

Hotelmanager Bertold Reul.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. „Unauffällig“, so Reul, hat das Derag Livinghotel De Medici in der Altstadt inzwischen seinen Hotelbetrieb aufgenommen. Während der tollen Tage nur zum Innenbereich hin: „Die Gäste hatten ihren Spaß,“ Im nächsten Jahr will man spezielle Karnevals-Pakete anbieten. Offizielle Eröffnung ist am 20. März. Dann wird wohl auch das Spa fertig sein. Ab April lädt bei schönem Wetter die Terrasse im lauschigen Innenhof ein. Geplant ist noch ein Wiener-Café. Die Brasserie, die bereits in Betrieb ist, soll dann an sieben Tagen der Woche geöffnet sein. Zurzeit ist sie noch sonntags geschlossen.

Jan Wellem hätte seine helle Freude dran und Maria Luisa (de Medici) würde staunen: Wenn er des Abends in seiner Kurfürsten-Suite im ehemaligen Wappensaal des alten Stadthauses den Kamin anzündet, rechts davon aufs Knöpfchen drückt und dann majestätisch der 65-Zoll-Flachbildschirm aus dem Sims steigt und langsam das eigene, gold gerahmte Spiegel- mit dem Fernsehbild verdeckt. 130 Quadratmeter misst die hochherrschaftliche Kammer. Sie kann mit drei Schlafzimmern und fünf Marmor-Bädern auf 300 Quadratmeter erweitert werden — bewacht im Flur von einer historischen Ritterrüstung.

Zu Gast in der Kurfürstensuite
12 Bilder

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„Nach Kubikmetern ist das auf jeden Fall die größte Suite Deutschlands“, erklärt Hoteldirektor Bertold Reul stolz mit Blick auf den nachgebauten Kronleuchter. Darunter kostet eine Übernachtung mit 24-Stunden-Service 8000 Euro. In einem Superior-Apartment mit Pantry-Küche könnte der Langzeit-Gast dafür rund anderthalb Monate wohnen. Ansonsten startet die Preisspanne der 170 Hotelzimmer, Suiten und Apartments bereits unter 200 Euro. Zurzeit gilt noch das Eröffnungsangebot mit 30 Prozent Rabatt.

Das Haus entzieht sich einer Klassifizierung nach Sternen, versteht sich eher als „bewohnbares Museum“. In dessen verschwenderischer Mischung auf Antiquitäten und Acryl, Kunst und Kristall, High Tech in Hellebarden, Gipsfiguren und Gobelins, Marmor und Musen findet beinahe jeder Geschmack eine blühende Augenweide. „Wir sind zweifellos im Luxusbereich unterwegs“ erklärt Reul. Jedenfalls empfinde der Gast das so.

„Wir haben schon einige Vertreter von Staatsgästen hier durchgeführt“, berichtet Reul. Die würden besonders die „intime Einfahrt“ in den abgeschirmten Hof schätzen: „Da wird man nicht gleich von Paparazzi abgeschossen.“

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