Ein richtiges Urteil

Niemand verlässt gern seine Heimat. Doch häufig bleibt Demokraten und Menschenrechtlern nichts anderes übrig, um der Repression, der Folter, den Kriegen, dem Hunger und dem Tod in ihrer Heimat zu entkommen.

So ist der Gang nach Deutschland für Flüchtlinge keine Urlaubs- reise, sondern der einzige Ausweg zum Überleben.

Doch anstatt endlich Frieden zu finden und ein menschenwürdiges Leben führen zu können, erwartet sie hier ein System, das darauf ausgelegt ist, sie nicht willkommen zu heißen. Sie werden in Heimen kaserniert, isoliert, dürfen weder arbeiten noch die Stadt verlassen. Menschen, die ihre Hoffnung in das freie Deutschland gesetzt haben, werden enttäuscht. Dass sie dagegen protestieren, ist ihr Recht, ein Wesensmerkmal der Demokratie.

Und wenn sie im Camp übernachten wollen, um den Düsseldorfern, die in der Regel keinen Kontakt zu Flüchtlingen haben, rund um die Uhr ihre Lage ins Gedächtnis zu rufen, ist das ebenfalls richtig. Dass die Polizei das verbieten wollte, konnten die Flüchtlinge nicht fassen. „Ich dachte, hier sind alle Menschen frei“, sagte einer. Das Gericht hat nun etwas dafür getan, damit dieser Satz auch zutrifft.

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