Erfahrungsbericht: So hörte ich mit dem Rauchen auf

Nachdem alle möglichen Versuche gescheitert waren, klappte es mit der Hypnosetherapie. Ein Erfahrungsbericht.

Düsseldorf. Seit 20 Jahren rauche ich nun und will es endlich schaffen, aufzuhören. Es gab unzählige Versuche mit praktisch allen Methoden am Markt — immer vergeblich. Die Lust zu rauchen war ein ständiger Begleiter, deshalb kam jedes Mal schon nach kurzer Zeit der Rückfall: Spätestens in geselliger Runde bei einem Glas Wein wurden aus „Nur diese eine Zigarette“ zwei Zigaretten, dann drei, dann rauchte ich wieder täglich. Nun soll die „Raucherentwöhnungshypnose“ endlich einen Schlusspunkt setzen.

Mein „Erlöser“ soll der Düsseldorfer Hypnosetherapeut Christian Zinner sein. Nach dem unverbindlichem Erstgespräch vereinbaren wir zwei Hypnosetermine à zwei Stunden. Zur Hypnose kann man sich hinlegen oder setzen, wie man es lieber hat. Jeder Therapeut leitet die Trance ein wenig anders ein, die jeweilige Technik wird nicht publik gemacht.

Nur soviel: Christian Zinner scheint dafür perfekt geeignet. Seine beruhigende Stimme unterstreicht das Vertrauen, das er ausstrahlt. Meine Nervosität weicht einem Gefühl der Tiefenentspannung, und es stimmt, was er vorher versprochen hat. Die ganze Zeit über ist man ansprechbar und bleibt Herr über seinen Willen.

Als die zwei Stunden vorüber sind, fühle ich mich überraschenderweise wie nach einem Mittagsschlaf, doch das Gefühl verfliegt schnell. Die Lust auf Zigaretten ist aber auch verflogen! In den nächsten drei Tagen blitzt das Rauchverlangen zwar mal kurz auf, aber das ist zu kontrollieren, denn: Wie bei allen Methoden ist auch hierbei natürlich die Eigenmotivation wichtig.

Der zweite Hypnosetermin wird genutzt, um das Nichtraucherdasein zu festigen. Und siehe da: Nach über acht Wochen bin ich noch immer Nichtraucher: Von „Schmacht“ keine Spur, auch nicht in geselliger Runde bei einem Glas Wein. Übrigens: Auch das Problem der Gewichtszunahme geht der Therapeut bei der Hypnose an. So habe ich nur knapp drei Kilogramm zugenommen und das gleicht, wie bei den meisten Frauen, meinem normalen Gewichtsschwankungen-Wahnsinn. Der Wahnsinn der gescheiterten Entwöhnungsversuche ist vorbei, denn: Ich bleibe Nichtraucherin!

So wie ich versuchen viele Düsseldorfer jedes Jahr mit dem Rauchen aufzuhören, auf unterschiedlichen Wegen: Sofortiger Rauchstopp oder Reduktion der Zigaretten, E-Zigaretten oder Nikotinpflaster- und Kaugummis als Ersatz-„Droge“, Akupunktur und Verhaltenstherapie. Das Problem: Der „Schmacht“, die Lust zu rauchen, ist bei allen Methoden ständiger Begleiter, deshalb sind die Rückfallquoten durchweg hoch.

„Die Hypnosetherapie ist ein sanftes Verfahren ohne Nebenwirkungen, wenn der Klient psychisch gesund ist und weder Alkohol noch Drogen missbraucht“, erklärt Christian Zinner. Weitere Kontraindikationen sind Epilepsie, Alzheimer, Parkinson und Depressionen, ergänzt der Heilpraktiker für Psychotherapie. Jeder Mensch sei in einem unterschiedlichen Maße hypnotisierbar. Zur Raucherentwöhnung sei nur eine leichte Hypnosefähigkeit nötig.

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