„Erwin war doch nicht nur OB von Bilk“

Vor Ort bewerten die Bürger die geplante Platzbenennung unterschiedlich — es gibt Zustimmung und Kritik.

„Erwin war doch nicht nur OB von Bilk“
Foto: D. Young

Düsseldorf. Dass der Joachim-Erwin-Platz statt zum Kö-Bogen nun womöglich vor die Düsseldorf Arcaden (also an die Stadtteilgrenze von Bilk und Friedrichstadt) kommen könnte, hat eine kontroverse Diskussion auch vor Ort ausgelöst. Wir haben uns umgehört.

„Wir müssten hier wohl zuerst mal die Adresse auf allen Geschäftspapieren ändern, aber grundsätzlich finde ich den Namen gut“, sagt Tim Kauertz vom Düsseldorfer Optik Kontor direkt an jenem Platz, der dem ehemaligen OB gewidmet werden könnte. Erwin habe viele Verdienste für die Stadt und auch die Wehrhahnlinie sei sein Projekt gewesen. „Insofern passt auch der Platz, der ja nicht weit von der City entfernt ist.“ Allerdings solle der auch mit viel Grün gestaltet werden.

„Ich bin kein Freund von Joachim Erwin und brauche hier auch keinen Platz mit seinem Namen. Seine Verdienste um die Stadt sind wie Schall und Rauch. Er war besonders autoritär, aber besondere Verdienste, die solch eine Benennung rechtfertigen würden, erkenne ich nicht“, sagt hingegen Christa Janke.

Ein junger Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte, kennt den 2008 verstorbenen CDU-Politiker gar nicht: „Ich weiß nicht, wer das ist, warum bekommt der einen Platz hier“, fragt er.

Für Demirdak Zafer ist die gelungene Gestaltung des Platzes indes wichtiger als dessen Name: „Der Platz muss schön und gut nutzbar für die Menschen werden, natürlich muss auch der Name passen. Was den ehemaligen Oberbürgermeister angeht, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“

„Ich gönne Erwin einen Platz, aber der wäre an einer zentralen Stelle wie am Kö-Bogen wohl sinnvoller gewesen. Erwin war OB von ganz Düsseldorf und nicht nur von Bilk“, moniert wiederum Christine Müller. „Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob der Erwin-Platz jetzt am Kö-Bogen oder hier in Bilk ist. Dass er seinen Platz bekommt, ist in Ordnung, das war ja bei seinen Vorgängern auch der Fall“, meint Michael Bernhard.

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