EU-Siegel soll das Altbier schützen

Wirte sollen gemeinsame Arbeitsgemeinschaft prüfen.

Düsseldorf. Ein EU-Gütesiegel für das Düsseldorfer Altbier haben kürzlich die Grünen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung gefordert — um es als regionales Produkt zu schützen und besser für den Standort vermarkten zu können. „Beispielsweise wie die Nürnberger Würstchen. Dafür gibt es ein Siegel“, erläutert Fraktionssprecherin Iris Bellstedt. Ähnlich ist es auch mit dem Kölsch: Ein Zusammenschluss der Kölner Brauereien soll ermöglichen, dass nur Bierhersteller aus der Domstadt Kölsch anbieten dürfen.

Jetzt gibt es auch in Düsseldorf einen Vorstoß: Den Brauereien liegt eine Antwort auf den Grünen-Antrag aus dem Rathaus vor, aus dem hervorgeht, dass das Düsseldorfer Altbier bereits durch seine Herkunft geschützt ist. Anders gesagt: Wer in Duisburg Bier braut, darf nicht mit „Düsseldorfer Altbier“ werben.

Ein weiterer Schutz, der auf rechtlich sicheren Füßen steht, sei aber möglich: Dafür müssten sich einige Brauereien in einer Gesellschaft zusammenschließen, beispielsweise auf die Marke „Düsseldorfer Altbier“ einigen — und auf Kriterien der Herstellung. „Wir könnten uns noch stärker profilieren“, lobt Hans-Peter Schwemin von der Brauerei Kürzer jeglichen Einsatz für das Image der Hausbrauereien. Und Betriebsgeheimnisse würden auch nicht preisgegeben. „Jeder hat so seine Feinheiten. Aber grundsätzlich ist vieles gleich.“

Auch Michael Schnitzler vom Uerige sagt: „Wenn wir es machen wollen, dann müssen wir es richtig machen — so eng wie möglich.“ Füchschen-Chef Peter König ist nicht abgeneigt, stellt aber die Frage: „Brauchen wir das in dieser Form wirklich?“ Darüber müssen jetzt die Hausbrauereien entscheiden.

Besonders spannend wird die Frage sein, wie Frankenheim und Schlösser als große Sponsoren in der Stadt auf den Vorstoß reagieren würden. Denn die brauen längst nicht mehr in Düsseldorf.

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