Fahnenklau sorgt für Zündstoff vor dem Derby

Die Polizei rüstet sich für das brisante Pokalspiel gegen Gladbach — und ermittelt wegen Schlägerei nach dem Bayernspiel.

Düsseldorf. Flaggen-Ärger vor dem Pokalspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und der Fortuna: Der Gladbacher Fangruppe „Preußen 93“ ist eine Zaunfahne geklaut worden — und verdächtigt werden Fortuna-Anhänger als Diebe.

Das Gerücht hält sich in Fanszene Mönchengladbachs hartnäckig und sorgt für Unmut. „Es kam in der letzten Zeit ständig zu Reibereien“, sagt Fortunas Fanbeauftragter Jörg Emgenbroich. Die Rivalität der Klubs sei dadurch gehörig angestachelt worden.

Dabei gehören die Partien gegen die Nachbarstadt ohnehin schon zu den brisantesten in dieser Saison. Polizeisprecher Michael Baum sagt: „Das Verhältnis der Fans ist als feindlich zu bezeichnen.“

Die Polizei rechnet damit, dass zahlreiche Gladbacher Fans am Mittwoch schon vor dem Spiel in die Altstadt kommen werden. „Wir sind mit starken Kräften vor Ort. Die Eingreifschwelle ist niedrig“, kündigt Baum an. Bedeutet: Die Einsatzkräfte sollen auch bei kleineren Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen konsequent durchgreifen.

Wie beim letzten Gastspiel der Borussia (0:0 in der Bundesliga): Am 1. September trennte die Polizei vor dem Anpfiff zweimal Anhänger der beiden Klubs in der Altstadt, setzte Pfefferspray ein.

Zuletzt gab es Ärger nach dem Spiel gegen den FC Bayern: Rund 30 Anhänger der Münchener hatten in der Altstadt gezielt Zusammenstöße mit Fortunen provoziert — für sie ging es ins Gewahrsam und schließlich mit Polizeibegleitung in einen Zug nach Süddeutschland.

Ein anderer Zwischenfall am Rande jener Partie beschäftigt die Polizei derzeit aber noch. Beteiligt waren allerdings keine gegnerischen Fans, sondern allein Fortuna-Fans im Heimbereich: Vor dem Ausgang der Blöcke 153 und 154 wurde kurz nach dem Abpfiff gegen 17.20 Uhr ein 33-Jähriger von fünf bis sieben jungen Männern zusammengeschlagen und so schwer am Kopf verletzt, dass er noch am selben Tag operiert werden musste.

Ordner griffen ein, konnten die Täter aber nicht fassen. Die 20- bis 30-jährigen Männer sollen schon während des Spiels andere Besucher beleidigt und mit Bechern geworfen haben.

Bei der Partie am Samstag gegen Wolfsburg hingen im Stadion Zettel mit dem Aufruf an Zeugen, sich bei der Polizei zu melden. „Wir haben schon einige Zeugen“, sagt Marcel Fiebig von der Polizei. Drei Tatverdächtige konnten ermittelt werden, ihnen drohen Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung.

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