Unwetter in Düsseldorf Feuerwehr rückte 20 Mal aus

Düsseldorf. Wegen des heftigen Sturms, der von Sonntagnachmittag an über Düsseldorf hinwegzog, musste die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Durch Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometer und teils kräftigen Regenschauern entstanden 20 Gefahrenstellen im Stadtgebiet.

Ein Toyota wurde von Trümmerteilen einer eingestürzten Mauer in Bilk begraben.

Ein Toyota wurde von Trümmerteilen einer eingestürzten Mauer in Bilk begraben.

Foto: Patrick Schüller

Verletzt wurde niemand - der entstandene Schaden liegt bei insgesamt rund 100.000 Euro.

Vor allem eine eingestürzte Mauer im Hinterhof eines Gebäudes in der Straße Ringelsweide in Bilk gestaltete sich als schwierig. Durch den Winddruck war eine Mauer auf einer Länge von 20 Metern auf ein Parkdeck einer Tiefgarage umgestürzt. Die Trümmerteile begruben einen Toyota Corolla. Da zunächst unklar war, ob Verletzte unter dem 160 Quadratmeter großen Trümmerfeld lagen, rückte die Feuerwehr mit 48 Rettungskräften an.

Unwetter in Düsseldorf: Sturm bringt Mauer zum Einsturz
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Mit Wärmebildkameras und einer Endoskop-Kamera kontrollierten die Wehrleute alle Hohlräume und das unter den Steinen begrabene Fahrzeug. Weiterhin wurden Hausbewohner befragt und durch die Polizei der Halter ermittelt. Schnell stellte sich heraus, dass niemand verletzt wurde. Eine hinzugerufene Statikerin der Bauaufsicht kontrollierte den stehengebliebenen Rest der Mauer, das Parkdeck mit der Tiefgarage sowie das direkt angrenzende Wohnhaus auf Schäden und Standsicherheit.

Das Wohnhaus darf weiter genutzt werden - der Innenhof und die Tiefgarage jedoch nicht. Zur angrenzenden Kindertagesstätte und im Innenhof wurde ein Baugitterzaun zur Absperrung des Areals aufgestellt. Die Steine der vier Meter hohen Mauer beschädigten auch einen abgestellten VW Touareg. Der Wind beschädigte am Wohnhaus mehrere Fensterscheiben, die durch den Druck zerbarsten. Der entstandene Schaden wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.

Bereits gegen 16.30 Uhr lief die erste Schadensmeldung in der Leistelle der Feuerwehr ein. Am Geraer Weg in Vennhausen hatte der Wind einen Ast aus einer Baumkrone abgebrochen. Die Grünfläche wurde mit Flatterband abgesperrt. Da keine weitere Gefahr bestand wird der Ast am Montag beseitigt.

Die Höhenretter kamen auf einem Dach in Bilk zum Einsatz. Der Sturm hatte einen vierzügigen Ziegelkamin zum Einsturz gebracht und ein etwa 90 Quadratmeter großes Stück Flachdachabdichtung (15 Meter mal 6 Meter) aus Teerpappe abgerissen. Mit Kettensägen wurden Löcher rund um die Schadenstelle in die Holzdecke geschnitten und Teerpappe sowie Kamin mit Spanngurten daran fest verzurrt. Parallel steckte im gleichen Wohnhaus in der Witzelstraße eine Person im Aufzug fest, die befreit wurde. Eine Wohnungstür öffneten die Einsatzkräfte gewaltsam bei der Kontrolle des Wohnhauses auf entstandene Gebäudeschäden. Den Schaden schätzt der Einsatzleiter auf 30.000 Euro.

In der Mittelstraße drohten zehn größere Blumentöpfe vom Balkon eines Wohn- und Geschäftshauses herunterzufallen. Die Einsatzkräfte stellten die Töpfe auf den Boden an der Hauswand ab, wo sie sicher standen.

In der Liefergasse hatte der Wind eine Plane an einem Baugerüst erfasst — das Gerüst lockerte sich durch die enorme Windkraft. Mit Hilfe einer Drehleiter entfernten die Rettungskräfte 900 Quadratmeter Bauplane an dem betroffenen Gerüst und befestigen das Baustellengerüst wieder.

Weitere gemeldete Schäden kamen von der Linienstraße — eingerissene Dachabdichtung aus Teerpappe, ein umgestürzter Baum auf einem Gehweg, der auch einen Pkw beschädigte auf der Aprather Straße.

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